Kinder­spiel, Kafka­eske, Kader­akte …

Liebe Rätselfreunde, dieses Mal gilt es, sich an die Fersen eines Mannes mit langem Atem zu heften. Den beweist der gesuchte Bücher­mensch als Marathon­läufer und auch bei sonstigen Heraus­forderungen. „Ich habe mein ganzes Leben geprobt für dieses Buch“, sagt er über sein Roman­debüt mit 57, das ihm den Deutschen Buch­preis einbrachte.

Absehbar war das alles nicht. Zunächst studierte der gesuchte Büchermensch Mathematik, ein „unideologisches Fach“ – gemäß dem Rat seines Vaters. Der wurde zwar in der DDR als Historiker gefeiert, hatte aber vorher selbst erfahren, wie schnell man in Ungnade fallen kann. Als Kommunist vor den Nazis in die Sowjetunion geflohen, galt er nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schon allein wegen seiner deutschen Herkunft als verdächtig und wurde nach Sibirien verbannt. Hier wurde der gesuchte Schriftsteller 1954 geboren. Dass er Russisch kann, erwies sich als Vorteil. So konnte sich der 1988 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohene Autor auch als Übersetzer von Tschechow-Stücken einen Namen machen. Und er kam bei den Recherchen für seinen neuen Roman im Moskauer Staatsarchiv an die nötigen Dokumente. Kafkaeske Bürokratie wird durch Ironie zum Kinderspiel:

„Ich sehe was, was du nicht siehst!“

„Ich sehe was, was du nicht siehst: deine Kaderakte.“ Lange her, dass ihm finanziell beinahe die Luft ausgegangen wäre. Viel Zeit und Kraft hatte ihm sein Debütroman gekostet, in dem er vier Generationen seiner Familie und das Verlöschen der sozialistischen Utopie zum Thema macht. Damals rettete ihn die Verleihung des Döblin-Preises. Dem Stifter Günter Grass soll beim gespannten Zuhören die Pfeife ausgegangen sein.

Im letzten Heft war Cynthia Barcomi​ unser gesuchter Büchermensch. Die Gewinner wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften!

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