KLAPPT DOCH! Mit 50 beschloss Frank Rosin, sein Übergewicht in Angriff zu nehmen und seinem Leben als schlankeres Ich neuen Schwung zu geben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 15 Kilo weniger zeigt die Waage heute. Noch wichtiger: Er kommt nicht mehr so schnell aus der Puste, sondern fühlt sich rundum fit. Quasi in der Pommesbude seiner Eltern großgeworden, weiß er, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Aber er hat auch herausgefunden, wie Ernährungsumstellung wirklich funktioniert. Seine Erfahrungen, die Erfolgsrezepte seiner Sternekoch-Diät und effektive Sporttipps vereint sein druckfrisches Buch. Ideal für Genussmenschen, die abnehmen und gesund leben wollen.

Was hat Sie zur Erkenntnis gebracht, dass Sie etwas ändern müssen oder möchten?
Als mir bewusst wurde, dass ich meinem Körper durch mein jahrelanges Genussverhalten schon einiges zugemutet hatte und ich dies auch körperlich zu spüren begann, wurde mir klar, dass sich etwas ändern muss.

Auf Ihrer Homepage zitieren Sie Miss Piggy: „Iss nur so viel, wie Du liften kannst.“ Spricht Ihnen die Diva aus der „Muppet Show“ aus dem Herzen?
Das ist ein Spruch, den ich so verstehe, dass man sich selbst nicht zu sehr den Social-Media-Einflüssen und Druck von außen unterwerfen sollte, sondern dass es darum geht, dass man sich mit sich und seinem Körper wohlfühlt.

Sie schreiben lässig: „Zum Glück habe ich den Hintern hochbekommen.“ Wie haben Sie es geschafft?
Als ich einmal die Entscheidung für ein gesünderes Ich getroffen hatte, fiel mir die Umstellung zu Beginn erstaunlicherweise sehr leicht. Nach einigen Wochen kam dann eine Durststrecke, bei der auch das Gewicht stagnierte. Das ist eigentlich die schwerste Phase und erfordert Durchhaltevermögen.

Sie haben nicht einfach im stillen Kämmerlein FdH und Situps praktiziert, sondern Ihr Projekt vor laufender Kamera durchgezogen. Was hat Sie denn da geritten, das Risiko einzugehen, sich bis auf die Knochen zu blamieren?
Als Koch und Gastronom mit Medienpräsenz habe ich auch eine gewisse Vorbildfunktion. Die Sendung war für mich eine gute Möglichkeit, einem größeren Publikum zu zeigen, wie wichtig eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist und wie sehr das, was wir täglich konsumieren, unser Leben sowohl positiv als auch negativ beeinflussen kann.

„Die Gruppe spornt natürlich zusätzlich an.“

Was ist das Besondere am Konzept von „Rosins Fettkampf – Lecker schlank mit Frank“?
Einerseits erhält man Unterstützung durch die Gruppe, erlebt, dass auch andere mit den gleichen Problemen wie man selbst zu kämpfen haben. Auf der anderen Seite ist es auch ein Wettbewerb. Dies spornt natürlich zusätzlich an und stärkt das Durchhaltevermögen in schwachen Momenten. Im Unterschied zu anderen Formaten muss jedoch jeder Teilnehmer die Diät in seinen Lebensalltag integrieren und lernt so schon während der Dreharbeiten, die Ernährungsumstellung langfristig zu leben.

In welcher Gewichtsklasse sind Sie an den Start gegangen?
In der ersten Staffel bin ich klar als Schwergewicht gestartet und es ist mir gelungen, 18 Kilo zu verlieren. Leider haben sich dann im Laufe der Zeit wieder einige Kilos auf die Hüften geschlichen, da ich durch meinen Job nicht immer in der Lage bin, die gesunde Lebensweise in jeder Situation umzusetzen. Aktuell drehen wir gerade Staffel II von „Rosins Fettkampf“ und hier purzeln die Pfunde wieder.

Und wie in Wohlgefühl(en)?
Mit weniger Kilos fühle ich mich deutlich fitter, gesünder und agiler.

Welche Grundidee ist Ausgangspunkt Ihres neuen Buches und wo würden Sie es in den Buchhandlungen am liebsten positionieren?
In meinem neuen Buch geht es um genussvolles Abnehmen für ein gesundes und fittes Leben. Daher würde ich das Buch schon bei den Kochbüchern sehen.

„Bewusst weniger essen und dabei auf die Qualität der Produkte achten.“

Sie kommen uns nicht mit BMI, Kalorientabellen und ähnlichen Schreckgespenstern daher, die ständige Buchführung verlangen. Welche Faustregeln erscheinen Ihnen wichtiger?
Bewusst weniger essen und hierbei auf die Qualität der Produkte achten.

Welche Stichworte beschreiben Ihr Ernährungskonzept am besten?
Ich verzichte auf die weniger wertigen Industrieprodukte und lebe nach dem Prinzip des 16:8-Intervallfastens. Hierbei nimmt man 16 Stunden nichts zu sich, 8 Stunden darf man essen. Dieses Prinzip kombiniere ich dann noch mit einer Low-Carb-Ernährung.

Viele befürchten: Low Carb bedeutet zwangsläufig Low Fun. Ihr schlüssigstes Gegenargument?
Low Carb heißt ja nicht No Carb, sondern Verzicht auf Kohlenhydrate in einem bestimmten Rahmen. So kann man durchaus mal Brot oder Brötchen zum Frühstück essen und auch ein Teller Nudeln sollte ab und an drin ein. Es muss nur alles in Maßen genossen werden. Zudem gibt es so viele leckere Low-Carb-Gerichte, die einen den Verzicht auf Kohlenhydrate schnell vergessen lassen.

„Der Körper benötigt ausgedehnte Ruhepausen.“

Intervallfasten könnte man für Interpretationssache halten: Statt halbstündlich nur noch jede Stunde vom Schreibtisch zur Schokoladen- und Gummibärchenschublade in der Büroküche … Wie funktioniert es tatsächlich?
Der Körper benötigt ausgedehnte Ruhepausen, um die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten. 30 Minuten zwischen der Aufnahme von Süßigkeiten kann wohl nicht als Ruhepause bezeichnet werden. Beim 16:8-Intervallfasten nutze ich persönlich die 8 Stunden, um zwei Mahlzeiten zu mir zu nehmen und verzichte gänzlich auf industrielle Süßigkeiten und gezuckerte Erfrischungsgetränke. Danach gibt es dann die Pause, in der ich 16 Stunden nichts esse.

Was ist Ihr persönliches Ziel?
Das Ziel ist, gesund und fit ein möglichst langes, agiles Leben zu genießen. Durch die vielen abwechslungsreichen Rezepte sollte es auch gelingen, dass die ganze Familie Spaß an dieser gesunden Ernährung findet. Abnehmen heißt ja nicht, dass man keinen Spaß am Essen mehr haben kann.

Ein typischer Tag im Leben von Frank Rosin: Was steht auf dem Speiseplan?
Mein Frühstück besteht in der Regel aus zwei Spiegeleiern, Obstsalat und zwei doppelten Espressi. Die zweite Mahlzeit besteht aus Salat, Geflügel und auch viel Gemüse. Dies gern mediterran oder auch asiatisch zubereitet.

Ein wichtiges Stichwort ist Bewegung. Sind Sie die geborene Sportskanone?
Ich bin schon ein sportlicher Typ. Es ist nur sehr schwierig, die Sporteinheiten in meinem vollen Kalender unterzubringen. Bei viel Arbeit fällt es dann im Alltag doch sehr schwer, alles unter einen Hut zu bringen. Klar ist es einfach, Fitness zu vermarkten, die Umsetzung im täglichen Leben ist dann aber leider nicht ganz so einfach.

„Ich habe das Boxen für mich entdeckt.“

Was bewährt sich bei Ihnen?
Ich habe das Boxen für mich entdeckt. Zudem betreibe ich regelmäßig Krafttraining und spiele mit großer Leidenschaft Golf. Wenn man zwischendurch ein Motivationstief hat und den Arsch einfach nicht hochkriegt, sollte man sich mit einem Freund zum Sport verabreden oder sich auch mal einen Personal Trainer buchen.

Mal ganz ehrlich: Was hat Ihnen beim Abnehmen und bei der Ernährungsumstellung richtig zugesetzt?
Letztlich war das bei mir eigentlich nur ein psychisches Problem, da ich bewusst Dinge weglassen musste, die ich persönlich besonders mit Genuss verbinde. Hier nicht einfach immer wieder zugreifen und diese Dinge essen zu können, ist schon schwierig.

Und was half Ihnen, diese Herausforderungen auf Dauer zu meistern?
Der Wille zum Durchhalten. Man muss auch in schlechten, schleppenden Phasen den Arsch zusammenkneifen und einfach durch. Irgendwann fällt der Verzicht dann auch nicht mehr so schwer.

Was macht Ihr Buch alltagstauglich? Wie kommen Sie Menschen entgegen, die – wie Sie selbst – ziemlich viel unter einen Hut bringen müssen?
Letzten Endes müssen die Menschen, die das Buch kaufen, es für sich persönlich alltagstauglich machen. Wenn man sich aber mit dem Thema Ernährung und gesunder Lebensweise beschäftigt, dann fällt es auch leicht, die vielen hilfreichen Tipps und gesunden Rezepte aus dem Buch in seinen Alltag zu integrieren.

Mit Leidenschaft am Werk sind Sie nicht nur am Herd, sondern auch bei der Musik. Und welche Gemeinsamkeiten stellen Sie zwischen dem Kochen und der Musik fest?
Die Gemeinsamkeit zwischen Kochen und Musik? Kreativität! Kreativität ist grenzenlos und für viele Bereiche prägend. Ich mache Musik schon seit meinem 14. Lebensjahr und habe auch mal Gitarre gespielt. Heute überlasse ich dieses Feld aber gern den Leuten, die es am besten können, und lebe meine Musikleidenschaft eher als Produzent. Seit 4 Jahren arbeite ich daher auch in einer Produktionskooperation und habe schon einige Titel auf den Markt gebracht.

Ihre persönlichen Wünsche für 2020?
Eigentlich möchte ich einfach nur so weitermachen wie bisher. Ich bin ein glücklicher und zufriedener Mensch.