Alessandra Meyer-Wölden ist eine Frau, die Grenzen überwindet – sei es in ihrer Karriere, ihrer persönlichen Entwicklung oder mit den fünf Sprachen, die sie spricht. Mit deutschen, eritreischen und italienischen Wurzeln wuchs sie in einer Welt vieler Kulturen auf. Mit 14 Jahren zog sie nach Florida und fand dort nicht nur ein Zuhause, sondern später auch ihre akademische Richtung. Als Unternehmerin, Moderatorin und fünffache Mutter steht sie für Vielseitigkeit, Wandel und innere Stärke. Sie inspiriert: mit ihrer Geschichte, ihrem Weg und ihrer unermüdlichen Neugier auf das Leben.

Können Sie sich noch erinnern, wann Sie selbst erstmals Orakelkarten in Händen hielten?
Ja, sehr genau. Ich war noch ein Kind, als ich zum ersten Mal mit Orakelkarten in Berührung kam, am Hafen von Korsika. Mein Vater ließ sich dort die Karten legen, und ich erinnere mich bis heute an die Faszination, die mich damals ergriffen hat. Es war, als würde sich eine geheimnisvolle Welt vor mir öffnen. Diese erste Begegnung hat in mir einen tiefen Eindruck hinterlassen und war vielleicht der stille Beginn meiner späteren Verbindung zu den Karten.

Karten-Decks erfahren in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Wertschätzung. Was hat Sie zu Ihrem ersten Karten-Deck inspiriert?
Mich hat fasziniert, dass Karten ein universelles Werkzeug sind, egal in welcher Kultur, sie begleiten Menschen seit Jahrhunderten als Spiegel und Orientierung. Mein erstes eigenes Deck entstand aus dem Wunsch, anderen genau das zu geben, was mir selbst geholfen hat: eine Verbindung zur eigenen Seele und die Erlaubnis, auf die innere Stimme zu vertrauen.

Was würden Sie kritischen Stimmen, die Karten als Hokuspokus verurteilen, erwidern?
Ich verstehe diesen Impuls, denn wir leben in einer Welt, in der wir oft alles rational erklären wollen. Aber für mich sind die Karten keine „Zauberei“, sondern ein Spiegel. Sie halten uns das vor Augen, was wir vielleicht längst fühlen, aber nicht wahrhaben wollen. Wer einmal ehrlich mit einem Deck gearbeitet hat, spürt, dass es nicht um Hokuspokus geht, sondern um Selbstreflexion und Bewusstsein.

„Eine Einladung, mir selbst zu begegnen.“

Wie nutzen Sie in Ihrem Alltag Orakelkarten?
Sehr intuitiv. Manchmal ziehe ich morgens eine Karte als Tagesimpuls, manchmal lege ich Karten, wenn ich eine Entscheidung klären möchte. Es ist kein starres Ritual, sondern eher eine Einladung, mir selbst zu begegnen.

Die Gestaltung der Karten hat eine herausragende Bedeutung. Wie haben Sie und die Illustratorin Marielle Enders sich kennengelernt?
Marielle und ich sind uns begegnet, weil wir dieselbe Sprache sprechen, nicht die äußere, sondern die innere. Ich habe ihre Kunst gesehen und sofort gespürt: Sie kann die Energie, die ich in Worte fasse, in Bilder übersetzen. Unsere Zusammenarbeit war von Anfang an getragen von tiefem Vertrauen.

„… ein Erlebnis für Herz, Geist und Seele.“

Was war Ihnen beiden bei der Gestaltung der Karten wichtig?
Dass jede Karte nicht nur gelesen, sondern gefühlt werden kann. Die Symbole, Farben und Linien tragen die gleiche Botschaft wie die Worte. Es sollte ein ganzheitliches Erlebnis werden, für Herz, Geist und Seele.

Wie haben Sie den Karten Frequenzen integriert?
Jede Karte trägt ihre eigene Energie. Beim Schreiben habe ich mich bewusst in einen meditativen Zustand versetzt, um die Botschaft in ihrer reinen Schwingung festzuhalten. Marielle hat diese Energie in Farben und Formen übersetzt. So entsteht ein Resonanzfeld, das Nutzer:innen spüren können.

Hat jede Karte ihre eigene Schwingung?
Ja, absolut. So wie jeder Mensch seine eigene Frequenz hat, trägt auch jede Karte eine einzigartige Schwingung und sie spricht immer genau die an, die wir gerade brauchen.

„Die 44 ist eine Meisterzahl.“

Das Karten-Deck enthält 44 Karten. Welche Bedeutung hat die Zahl 44?
Die 44 ist eine Meisterzahl. Sie steht für Transformation, Stabilität und innere Stärke. Für mich war es wichtig, dass das Deck diese Zahl trägt, es ist wie ein energetischer Rahmen, der Halt und Kraft schenkt.

Orakelkarten sind kein Allheilmittel. Wie bzw. wobei können sie uns dennoch helfen?
Sie können uns nicht alle Antworten abnehmen, aber sie können uns erinnern, dass wir die Antworten bereits in uns tragen. Sie helfen, den Blick nach innen zu richten, anstatt im Außen zu suchen.

„Die Karten verändern sich mit dir.“

Sie schreiben, dass die Karten ein lebendiges Werkzeug sind. Was verstehen Sie darunter?
Lebendig bedeutet für mich: Die Karten verändern sich mit dir. Je nachdem, wo du gerade im Leben stehst, werden sie dir andere Botschaften eröffnen. Es ist kein starres System, sondern ein Dialog mit deiner Seele.

Die Deutung ist ein elementarer Aspekt von Orakelkarten. Was für eine Grundhaltung empfehlen Sie hierfür?
Offenheit und Ehrlichkeit. Die Karten zeigen nicht immer das, was wir sehen wollen, aber oft genau das, was wir sehen müssen. Wenn wir bereit sind, ohne Erwartung und ohne Angst in die Begegnung zu gehen, können wir ihr Geschenk annehmen.

„Das Begleitbuch ist wie eine Landkarte.“

Die Kartenbox enthält ein umfangreiches Begleitbuch. Welche Informationen liefert es?
Das Begleitbuch ist wie eine Landkarte: Es erklärt die Botschaft jeder Karte, gibt Impulse zur Anwendung und liefert Reflexionsfragen. Es soll Inspiration geben, ohne festzulegen.

In dem Begleitbuch sind auch QR-Codes integriert, die zu Meditationen führen. Was für Erfahrungen haben Sie mit Meditationen?
Meditation ist für mich ein Heilraum. Sie hat mein Leben verändert, weil sie mich immer wieder in die Stille führt, in der die Wahrheit hörbar wird. Darum war es mir so wichtig, diese Erfahrung direkt mit den Karten zu verbinden.

„… die Stimme trägt die Frequenz, die Heilung ermöglicht.“

Haben Sie die Meditationen selbst gesprochen?
Ja, ich habe sie selbst eingesprochen. Denn es war mir wichtig, dass die Menschen meine Energie spüren. Die Worte allein reichen nicht – die Stimme trägt die Frequenz, die Heilung ermöglicht.

Was würden Sie Einsteiger:innen im Umgang mit den Karten ans Herz legen?
Habt keine Angst, etwas „falsch“ zu machen. Es gibt kein richtig oder falsch. Hört auf euer Herz, stellt eine Frage und zieht eine Karte. Der Rest geschieht von allein.