Längst hat die Wirklichkeit die kühnsten Träume von Jeneva Rose überholt. Die US-Autorin wurde mit ihrem Debütthriller zum Shootingstar und „The Perfect Marriage“ zum Millionenbestseller, der nun von einem Dreamteam verfilmt wird. Das Drehbuch übernimmt William Broyles Junior („Apollo 13“), die Regie Sigal Avin („Losing Alice“). Und schon jetzt startet „The Perfect Marriage – Liebe stirbt leise“ bei uns im Kopfkino – mit der deutschen Ausgabe des Pageturners!

Für alle deutschen Leser:innen, die Sie noch nicht kennen: Wer sind Sie und wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich heiße Jeneva Rose und bin die New York Times-Bestsellerautorin von neun veröffentlichten Büchern verschiedener Genres, darunter der millionenfach verkaufte Thriller „The Perfect Marriage“. Ich habe schon immer in irgendeiner Form geschrieben, seien es Gedichte, Kurzgeschichten oder sogar Songtexte. Schon immer wollte ich einen Roman schreiben, aber ich fand es so entmutigend, dass ich nie über Seite achtzig hinauskam. In der Highschool und mehrmals während des Studiums habe ich es versucht, aber erst 2016 habe ich dann final beschlossen, ein Buch zu schreiben und es auch zu beenden. Mein Ziel war es, einen Roman zu schreiben, damit ich ihn von meiner Bucket List streichen kann. Doch irgendwann habe ich mich in diesen Prozess verliebt. Ich habe es geliebt, neben meinem Vollzeitjob an einem Projekt zu arbeiten und etwas Greifbares zu haben, das ich anderen zeigen kann. Nachdem ich also diesen Roman fertiggestellt hatte, habe ich noch einen und noch einen und noch einen geschrieben – und ich habe nicht die Absicht, in nächster Zeit aufzuhören.

„Was wäre, wenn …“

The Perfect Marriage ist einer Ihrer erfolgreichsten Thriller. Wie ist die Idee zu diesem Buch entstanden und was können wir von der Geschichte erwarten?
Es ist bemerkenswert, wie diese Idee zustande gekommen ist, denn im Gegensatz zu all meinen anderen Story-Ideen ist sie scheinbar aus dem Nichts entstanden. Seit 2008 hatte ich zusammen mit meinem Bruder Drehbücher geschrieben, hauptsächlich Komödien, aber ich wollte einen Thriller schreiben, weil das mein Lieblingsgenre ist. Eines Tages, als ich beim Brainstorming Ideen gesammelt habe, kam mir der Aufhänger für die Geschichte in den Sinn, aus der später „The Perfect Marriage“ werden sollte, und zwar vollständig. „Eine Top-Strafverteidigerin steht vor ihrem bisher schwierigsten Fall, als sie schwört, ihren Mann zu verteidigen, der des Mordes an seiner Geliebten beschuldigt wird.“ Ich habe es meinem Bruder vorgeschlagen, aber er meinte dann, dass dies die Prämisse des Films „The Fugitive“ sei. Ich hatte den Film nie gesehen, aber ich war enttäuscht, also habe ich die Idee in mein Notizbuch geschrieben und mit anderen Projekten weitergemacht. Im Jahr 2017, nachdem ich meinen ersten Roman, eine romantische Komödie mit Fantasy-Elementen, fertiggestellt hatte, habe ich beschlossen, einen Thriller zu schreiben. Die Idee, die ich 2008 hatte, war immer noch in meinem Hinterkopf und hat darum gebettelt, geschrieben zu werden. Der Film hatte nichts mit meiner Geschichte zu tun und so habe ich mich daran gemacht, sie zu schreiben. Es wurde mein Thriller-Debüt und hat sich inzwischen über zwei Millionen Mal verkauft, wurde für eine Verfilmung in Betracht gezogen und in fünfundzwanzig Sprachen übersetzt.
Ich habe Geschichten aus alltäglichen Erlebnissen entwickelt, z. B. wenn ich mir beim Friseur die Haare machen lasse, Heimvideos anschaue oder in einem Airbnb übernachte. Buchstäblich alles kann mich auf eine Idee bringen, solange ich mir die Frage stelle: „Was wäre wenn …“. Aber zuerst musste ich mich vergewissern, dass es die Geschichte nicht schon gab, wie mein Bruder gesagt hatte. Also habe ich mir den Film „The Fugitive“ ausgeliehen und angesehen. Die Leser:innen erwartet ein fesselnder und rasanter Thriller mit dynamischen Charakteren, die aus dem Leben gegriffen sind, und einem schockierenden Ende, das sie nicht kommen sehen werden.

Inzwischen gibt es mehrere andere Bücher von Ihnen. Schreiben Sie auch in anderen Genres? Wo lassen Sie sich inspirieren?
Ja, das tue ich. Ich bin bekannt für meine Thriller, aber ich habe auch eine Liebeskomödie, eine Hörspielkomödie, einen Frauenroman und zwei Polizeikrimis geschrieben. Ich lasse mich oft von kleinen Momenten in meinem Leben inspirieren und in diesen Momenten stelle ich mir immer wieder die Frage: „Was wäre, wenn …“ bis sich daraus der Aufhänger für eine Geschichte ergibt.

„… manchmal sehe ich die Wendung gar nicht kommen.“

Was macht Ihnen beim Schreiben am meisten Spaß?
Ich liebe es, den ersten Entwurf zu verfassen. Ja, es ist entmutigend, sich vor einen leeren Bildschirm zu setzen, aber die Möglichkeiten sind endlos, und das finde ich lustig und spannend. Es gibt eine ganze Welt, die darauf wartet, von mir erschaffen zu werden. Die Charaktere müssen sich erst noch herausbilden, die Handlung kann in jede beliebige Richtung gehen, Emotionen und Spannung können sich auf Knopfdruck steigern, und manchmal sehe ich die Wendung gar nicht kommen.

Wenn „The Perfect Marriage“ ein Song von Taylor Swift wäre, welcher wäre es und warum?
No Body, No Crime. Der allgemeine Ton des Songs passt perfekt zum Buch, auch wenn die Geschichten nicht ganz übereinstimmen.

Welches war das beste Buch, das Sie dieses Jahr gelesen haben?
„Only one survives“ von Hannah Mary McKinnon. (Anm. d. Red.: noch nicht auf Deutsch erschienen.)

„Ich bin ein großer Fan von Escape Rooms.“

Waren Sie schon einmal in Deutschland? Wenn ja, was hat Ihnen am besten gefallen?
Ja, 2019 habe ich Berlin im Rahmen eines Backpacking-Trips durch Europa besucht und hatte eine wunderbare Zeit. Die Familie meines Großvaters väterlicherseits ist in den späten 1800er Jahren aus Deutschland in die USA eingewandert, daher war es toll, das Land zu sehen, aus dem meine Familie stammt. Ich war begeistert von der Geschichte und der Architektur (Brandenburger Tor, Reichstag, Berliner Dom und Fernsehturm). Ich bin ein großer Fan von Escape Rooms, und einer meiner Lieblingsräume, die ich je besucht habe, war in Berlin. Ich habe eines der besten Pastrami-Sandwiches meines Lebens in einem Lokal namens „Mogg“ gegessen, das es leider mittlerweile nicht mehr gibt. Ich habe tolle Cocktails im „Das Hotel“ getrunken, wunderbare Menschen kennengelernt und bin ganz gespannt darauf, noch mehr Städte in Deutschland zu besuchen.

Was möchten Sie deutschen Leser:innen mitgeben, die auf Ihr Buch stoßen?
Danke, dass Sie mein Buch in die Hand genommen und einer für Sie neuen Autorin eine Chance gegeben haben. Ich hoffe, Sie haben Spaß an den Wendungen, und ich hoffe, Sie greifen erneut zu einem meiner Bücher.