„Das Leben kann man nicht verlängern, aber wir können es verdichten!“ Im Rückblick mag das wie ein perfekt auf den Punkt gebrachter Nachruf von Roger Willemsen (1955-2016) in eigener Sache wirken. Gemeint hat er es aber äußerst vital: als Ausdruck seiner Lebenslust und als Grundhaltung bei seinen vielen preisgekrönten Projekten und immer neuen Plänen. Der Meister des intensiven Lebens hielt sich an eine einfache Devise: „Dinge mit Freude machen!“ Charakteristisch für ihn waren – z.B. in seinen Interviews und Porträts bemerkenswerter Persönlichkeiten – Euphorie und Empathie. Ironie hatte er ebenfalls im Repertoire, z.B. in Kolumnen wie „Spott zum Gruß“, „Ehen in der Volksmusik“ oder „Helenismus“.

Legendär ist Roger Willemsens Leidenschaft für Musik, genau wie sein Ausnahmetalent, Menschen für Musik zu begeistern: ganz ohne „Geheimsprache der Musikwissenschaft und Jägerlatein der Eingeweihten“. Ob in Rundfunksendungen wie „Willemsen legt auf“, auf der Bühne oder in seinem Buch „Musik!“: Am Herzen lag ihm das Wesen der Musik, ihr Ursprung – die Gefühle! So erschließt Willemsen, „wie Liebeskummer klingt, wie man Heimweh komponiert oder Abschiedsschmerz“. Für sämtliche Lebenslagen und Stimmungen hat Willemsen die wunderbarsten Empfehlungen parat und zu jedem Song und jeder Komposition auch die die Entstehungsgeschichte und den emotionalen Ursprung. Eine Einladung zu besonderen Hörerlebnissen: Jazz – Willemsens Lebenselixier – in Hülle und Fülle, nicht selten im beflügelnden Flirt mit Klassik, zwischen Johann Sebastian Bach und Bud Powell, Georg Friedrich Händel und Quincy Jones, Claude Debussy und Jacky Terrasson. Abstecher in Pop und Weltmusik inklusive. Kontemplation und Ganz-bei-sich-sein!

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