Die fabelhaften Dunbar-Boys

EIN WELTERFOLG wie die unvergessliche „Bücherdiebin“ macht es alles andere als leicht, die hohen Erwartungen an das nächste Werk zu erfüllen. Dennoch hat Markus Zusak die Herausforderung scheinbar spielend gemeistert und sich sogar selbst übertroffen. Gute zehn Jahre hat sich der australische Autor Zeit gelassen für sein furioses neues Familienepos. Der Schauplatz: Zusaks Heimatstadt Sydney. Das Heldenaufgebot: die Dunbar-Jungs, fünf Brüder, die mit vereinten Kräften versuchen, mit einem doppelten Verlust klar zu kommen. Nachdem ihre über alles geliebte Mutter den Kampf gegen den Krebs verloren hat, macht sich der Vater aus Kummer auf und davon. Ab da leben die verwaisten Brüder nach ihren eigenen Regeln: Rabauken mit sensibler Seele, die keine Prügelei auslassen, sich aber rührend umeinander kümmern. Dabei hilft ihnen das Vermächtnis ihrer Mutter, die jedem von ihnen eine ganz persönliche Erinnerung geschenkt hat. Und nicht zuletzt hat das Faible der Verstorbenen für die griechische Mythologie Folgen, speziell für den kleinen Zoo mit dysfunktionalen Haustieren als Trauertherapie für Tommy, den Jüngsten. Zwischen Zusammenhalt und Zerreißproben wachsen alle über sich hinaus – vor allem Clay, der sich als Brückenbauer versteht und für seine großen Pläne alles riskiert. Fast noch mehr Mut braucht er allerdings für die längst fällige Liebeserklärung an das Mädchen, mit dem er seine Begeisterung für besondere Bücher und die Bewunderung für Michelangelo teilt. Ein Feuerwerk funkelnder Erzählideen! Und ein Roman, der Gefühl, Geist und Galgenhumor vereint!