Oberwasser statt Land unter

GRÜBELN SIE LIEBER nicht zu sehr, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Die Antwort würde an der Situation sowieso nichts ändern. Und sie erübrigt sich auch, wenn Sie einfach nachschenken und sich der Lektüre des neuen, ohne Zweifel sehr gehaltvollen Buches von Ulrich Schnabel widmen. Der „Zeit“-Wissenschaftsredakteur und Autor der Bestseller „Die Vermessung des Glaubens“ und „Muße“ zeigt in seinem aktuellen Werk, was uns wirklich weiterbringt. Schnabel setzt auf Zuversicht. Seine Überzeugung, für die auch die neusten Erkenntnisse aus Medizin, Neurobiologie, Psychologie und Philosophie sprechen: Entscheidender als die äußeren Umstände ist unsere innere Haltung. Glasklar analysiert er die gegenwärtige Lage und entwirft eine Anleitung zur Zuversicht, also der Fähigkeit, Lebensmut auch unter widrigen Verhältnissen zu bewahren. Dabei erkundet er Quellen, aus denen Körper, Geist und Seele Energie schöpfen können. Mut macht er durch vielfältige Beispiele von Menschen, die in die Tat umsetzten, was keiner für möglich hielt. Etwa der gelähmte Kosmologe Stephen Hawking, von dessen Forschungsleistungen und Karriere seine kerngesunden Kollegen nur träumen können. Oder Yacouba Sawadogo aus Burkina Faso, der in der von Dürrekatastrophen heimgesuchten Sahelzone den Kampf gegen die Wüste aufnahm – mit einer Hacke, Samenkörnern, Gottvertrauen und Experimentierfreude, dank der er seine Methode stetig optimierte. Eine Fülle von Anregungen, wie wir uns das Leben leichter machen, über uns selbst hinauswachsen und für alle Positives bewirken können.