Die Neuerfindung der Welt

PARIS, 1903: Mit einer kleinen Festgesellschaft feiert die Physikerin Marie Curie ihre Promotion – als erste Frau in Frankreich, die den Doktortitel in einer Naturwissenschaft verliehen bekam. Doch viel mehr als in schwarzer Robe ist sie im Laborkittel in ihrem Element: Sie prägt den Begriff „radioaktiv“ und untersucht mit ihrem Ehemann Pierre die physikalischen Wirkungen von Radioaktivität. Ihre Forschungsleistungen bringen ihr die namhaftesten Auszeichnungen ein, auch den Nobelpreis, sogar zweimal, 1903 und 1911 – aber sie rauben ihr auch die Gesundheit. Solche anschaulichen Einblicke sind charakteristisch für Tobias Hürter. Der renommierte Journalist („Die Zeit“ und „Hohe Luft“) lässt im spannenden Reportagestil und mit fundierter Kenntnis die goldene Ära der Physik lebendig werden: von Einstein über Bohr und Heisenberg bis zu Schrödinger und Wolfgang Pauli – für den Autor der heimliche Star seines Buches, den er zur Analyse beim Psychiater C.G. Jung begleitet – inklusive Traumdeutung. Eine turbulente Zeit! Mitreißend schildert Hürter, wie die großen Denker einsam oder gemeinsam um die revolutionären Erkenntnisse ringen und die Welt tiefgreifend verändern – mitunter zu ihrem Erstaunen und Entsetzen, wie 1945 über die Katastrophe von Hiroshima und Nagasaki. Aufschlussreich, dass Hürter auch zeigt, wie untrennbar dabei Wissenschaft und Weltgeschehen verbunden sind und was die Genies leitet und prägt. Eine Hommage an den Forschungsgeist und ein reicher Schatz an abenteuerlichen und überraschenden Geschichten sowie epochalen Einsichten!