Der heilige Gral und das Unheil der Physik

ERWARTUNGSVOLLE Spannung liegt in der Luft. Hochkonzentriert fiebern alle am Europäischen Kernforschungszentrum CERN dem großen Augenblick entgegen, in dem das akribisch vorbereitete Sensationsexpertiment starten wird. Es verspricht nichts weniger als Antworten auf die elementarsten Fragen der Menschheit. Der Countdown läuft. Doch dann blinken die Kontrollleuchten. Ist Feuer ausgebrochen? Der Hadronen-Speicherring durch die ungeheure Energieentladung geborsten? Todesgefahr? Die Ursache des Alarms: Am ATLAS, einem der wichtigsten Detektoren, tritt Helium aus. Sabotage. Und Mord. Kein Zweifel, das Opfer war nicht nur zu Lebzeiten ein eigenwilliger Zeitgenosse, sondern macht auch als Toter noch jede Menge Ärger: Frank Bellamy war bei der CIA Direktor für Wissenschaft und Technik – ein richtig großes Kaliber. Klar, dass seine Kollegen beim US-Geheimdienst der Öffentlichkeit einen Mörder präsentieren wollen. Da passt es perfekt, dass der Tote einen Zettel mit dem Zeichen Psi und einem Namen hinterlässt: Tomás Noronha. Der berühmte Codespezialist und Geschichtsprofessor aus Lissabon ist der CIA schon mal in die Quere gekommen – und somit ein Dorn im Auge. Nun wird er zum Sündenbock und Spielball der Mächtigen. Noronha muss sich selbst übertreffen, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Intelligent inszenierte Spannung um ein Jahrhundert-Experiment von Portugals Meister des Wissenschafts-
thrillers, der schon mit „Das Einstein Enigma“ für Furore sorgte.