Zeitalter der Angst

Berlin-Blockade, Wettrüsten und atomare Abschreckung, Kubakrise und Stellvertreterkriege: Stichworte, die im kollektiven Gedächtnis für den „Kalten Krieg“ stehen, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Welt spaltete. Ein Gegensatz, der nicht nur die internationale Politik dominierte, sondern auch den Alltag der Menschen überschattete – in allen Teilen. Das ungeheure Ausmaß des Konflikts auch geopolitisch zu erfassen, zu analysieren und anschaulich darzustellen, ist das Verdienst von Odd Arne Westad, der an der London School of Economics und in Harvard gelehrt hat. Heute ist er Professor für Geschichte und internationale Angelegenheiten in Yale. Er gilt als einer der hervorragendsten Experten zum „Kalten Krieg“. Nun hat er das erste Standardwerk aus globaler Perspektive veröffentlicht. In seiner Gesamtdarstellung schildert er die Entstehung und Entwicklung des Dauerkonflikts zwischen den internationalen Machtblöcken um die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion. Dabei untersucht er die einzelnen Phasen der Konfrontation zwischen Kapitalismus nach amerikanischem Vorbild und Sozialismus sowjetischer Prägung – ein Clash der Ideologien. In der Hochphase nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Kollaps des Ostblocks 1989 war die Deutschland-Frage ein Kernelement. Westad präsentiert den „Kalten Krieg“ im Kontext des tiefgreifenden Wandels in allen Bereichen von Wirtschaft bis Technik – als einen der wirkmächtigsten Konflikte der Neuzeit, dessen Folgen bis in unsere Gegenwart reichen. „Ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung“ („The Times“).