Kunstliebhaber & Romantiker, Narzisst & Machtmensch

Helge Achenbach – ist das nicht der … ? Ja, genau er. Wer nicht in der Kunstszene zu Hause ist, hat diesen Namen vermutlich erstmals im Sommer 2014 in den Schlagzeilen der großen Boulevardblätter entdeckt. Es ging um eine Verhaftung, einen Prozess und einen anschließenden Schuldspruch – im Zusammenhang mit der Klage der Aldi-Erben. Da stürzte einer von denen da oben … Nach Abbüßung seiner Haftstrafe legt Helge Achenbach eine umfassende und schonungslos ehrliche Biografie vor. Da schreibt einer über seinen Lebensweg als Helge Achenbach mit allen Tiefs und Höhen, ohne sich nachträglich als Opfer darzustellen, und benennt Ross und Reiter. Zugleich gewährt er tiefe Einblicke in den deutschen Kunstbetrieb. Es geht nicht nur um ein Gemälde oder eine Skulptur, sondern um Kunstkonzepte, Planungen und Ausstattungen für deutsche Konzernzentralen, Kunst im DFB-Quartier 2014 in Brasilien und schließlich Handel im großen Stil. Achenbach ist Rädchen in diesem Kunstbetrieb, der „geschlossenen Gesellschaft“ aus Kunsthändlern, Künstlern, Galeristen und Käufern. Er liebt die Kunst, protegiert Georg Baselitz ebenso wie Gerhard Richter, unterstützt Jörg Immendorf u.v.m. Doch der 1952 in einer kleinbürgerlichen Familie geborene Achenbach verstrickt sich zunehmend mehr in dubiose Deals: „Halb zogen sie ihn, halb sank er hin.“ Nach dem rasanten Aufstieg vom Jung-Galeristen wurde er zu Deutschlands erstem Art Consultant. Letztlich verlor er seinen eigenen Kompass und beging einen Betrug an einem Freund, was ihn zu Fall brachte. So charismatisch er im Leben ist, so fesselnd liest sich seine Biografie!