Lichtblick in der Politik

ROBERT HABECK im Höhenflug: Landauf, landab wird er als Hoffnungsträger gefeiert – nicht nur als Vorsitzender der Grünen, die ihm zum 40-jährigen Parteijubiläum viel Aufwind verdanken, sondern bis in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft hinein. Beim „ZDF-Politbarometer“ erreicht er Spitzenwerte, für den „Stern“ ist er „mit dem jungen Willy Brandt vergleichbar“. Anlass genug, dieses „Ausnahmephänomen auf dem politischen Parkett“ zu beleuchten, findet Claudia Reshöft, die als Reporterin „der Blick hinter die öffentliche Kulisse reizt“. Entsprechend hat sie für ihre Biografie Robert Habecks aufwendig recherchiert und in vielen Gesprächen von Wegbegleitern bis zu politischen Gegnern gehaltvolle Auskünfte bekommen. Wie in einem Entwicklungsroman spannt die Autorin geschickt den Bogen vom Schultheater, wo der Gymnasiast Robert Habeck in Brechts „Dreigroschenoper“ nicht immer den richtigen Ton traf, bis zur großen Bühne in Berlin. Auch hier hat er schon wegen impulsiver Ausrutscher Kritik eingesteckt, aber er ist jemand, der Fehler offen eingesteht – und dadurch Glaubwürdigkeit gewinnt. Die Autorin schildert an Schlüsselerfahrungen Habecks, wie er eigene Wege wagt und Herausforderungen meistert: z.B. als junger Leser, den Camus fasziniert und prägt, als Student, Philosoph und Familienmensch, Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein sowie als Grünen-Chef, der Ideale, Visionen und Pragmatismus zu verbinden weiß. Das lebendige Porträt eines „smarten Revolutionärs“ mit viel Gestaltungskraft und Potenzial, die politische Landschaft zu verändern.