Leuchttürme für alle Lebenslagen

„MIT DEM JUNGEN läuft etwas nicht so, wie es sollte.“ Das heißt es über Adam schon früh, weil er keine Anstalten macht zu sprechen. Als er kurz vor seinem zweiten Geburtstag endlich damit beginnt, wachsen mit dem Kind auch die Kümmernisse. Wie gut, dass ihn auf seiner ostfriesischen Heimatinsel Platteoog alle behutsam umsorgen. Sogar einen Weltrückzugsort im alten Leuchtturm richtet ihm sein Vater Hubert ein, aber kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet er ohne ein Wort des Abschieds. Ein Schicksalsschlag, der Adams Mutter Oda, die Radiomoderatorin, verstummen lässt und für den sensiblen Sohn menschliche Beziehungen mehr denn je zum Mysterium macht. „Einatmen, ausatmen! Einen Schritt zurücktreten und systematisieren!“: So lautet das mit seiner Therapeutin Dr. Modder eingeübte Mantra für Momente, in denen viel auf ihn einprasselt. Damit ringt Adam, auch als er längst einen Doktortitel in Sprachwissenschaft hat und Unidozent in Berlin ist. Schon immer fasziniert von der Zahl 7, versucht er tapfer, seinen Alltag mittels 7-Punkte-Listen in den Griff zu bekommen. Eine Herausforderung für ihn – vor allem jenseits der professionellen Routine. Doch als Adam im Schlüsselwerk „Die Erfindung der Sprache“ Hinweise auf seinen verschollenen Vater findet, wagt er den Aufbruch. Eine abenteuerliche Reise, die ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und noch viel weiter führt. Lebenskluger Humor und einfallsreiche Erzählkunst über rettende Gemeinschaft, den Zauber der Sprache und wahre Wunder der Verständigung – etwa durch ein einfaches Ja!