Mit allen Weihwassern gewaschen

NOTHELFER KÖNNEN wir alle gut brauchen, momentan mehr denn je. Da passt es bestens, dass Felicitas Hoppe seit jeher auf vertrautem Fuß mit den Schutzpatronen steht, denen die vielseitige, mit namhaften Auszeichnungen wie dem Büchner-Preis gewürdigte Schriftstellerin eigentlich schon seit Jahrzehnten einen Roman widmen wollte. Nun aber würdigt sie die klassischen Nothelfer gebührend, wobei ihr Verhältnis zu ihnen weniger theologisch geprägt ist, sondern mehr praktisch und entsprechend schwankend – je nach aktuellem persönlichem Bedarf. Ihr Favorit: Christophorus! Wodurch sich dieser überragende Heilige besonders empfiehlt, verrät sie in ihrem neuen Buch. Für die Sammlung von Erzählungen und Essays gibt der heilige Fährmann die ideale Galionsfigur ab. Genau wie Christophorus ist nämlich auch die weit in der Welt herumgekommene Felicitas Hoppe viel zwischen zwei Ufern unterwegs: und zwar zwischen Literatur und Religion, deren beider Motive in ihrem Werk aufscheinen. Im Kapitel „Das aufgespannte Ohr Gottes“ schreibt Felicitas Hoppe: „Ich komme aus einer katholischen Familie von Tag- und Nachtträumern, von schlesischen Vielrednern …“ Die Themen, die sie seit ihrer Kindheit bis heute begleiten, inspirierten sie zu vielschichtigen Betrachtungen von der ersten Beichte über das gepfiffene Johannesevangelium, Zeichen und Wunder bis zum Paradies. „Deutschlands fantastischste Fabuliererin“ (Elmar Krekeler) verbindet solide Kenntnisse und Humor, Tiefgang und Leichtigkeit. Literarisches Vergnügen – inklusive einer revolutionären Botschaft im Sand.