Doppelleben im falschen Film

SOMMER 1968: In Paris protestieren die Studenten, in Vietnam wütet der Krieg, in den USA wird Martin Luther King ermordet. Die Welt ist im Aufruhr – auch hinter den Kulissen im südenglischen Seebad Brighton. Fieberhaft wird hier an einem Film gearbeitet, dessen Titel eine „außerordentlich hilfreiche Leiter zum Mond“ verheißt, während die Dreharbeiten ein Himmelfahrtskommando befürchten lassen. Zwischen Aufstieg und Fall liegt nur ein winziger Schritt – vor allem für drei schillernde Gestalten, deren Wege sich am Set kreuzen. Und weil alle drei ein Doppelleben führen, legen sie größten Wert auf die Maske: Elfrida Wing, einst gefeiert als die neue Virginia Woolf, fällt keine Zeile mehr ein. Seit zehn Jahren leidet die Schriftstellerin an einer Schreibblockade und fast ebenso lang an ihrer zerrütteten Ehe. Ihr Hauptgrund, überhaupt aufzustehen: Im Liegen kann man schlecht trinken. Ihre wichtigsten Verbündeten und Gegner zugleich: Wodka und Gin. Whiskey zieht hingegen der mit allen Wassern gewaschene Filmproduzent Talbot Kydd vor, der immer mehr Verdacht schöpft, dass ihn sein Geschäftspartner auszubooten versucht. Doch auch er selbst hat keine weiße Weste. Ganz zu schweigen von der betörenden jungen Schauspielerin Anny Viklund, der nicht nur ihr jüngster heimlicher Geliebter den Schlaf raubt, sondern auch noch ein paar weitere Männer und das FBI, das ihr im Nacken sitzt. Wer spielt seine Rolle am besten? Wer führt Regie? Wer inszeniert das größte Drama? Meister-Romancier William Boyds neues Bravourstück – ein literarischer Blockbuster!