Todsicher für Gerechtigkeit

EINE GROSSE ZUKUNFT als Jurist prophezeien ihm alle, aber Justus Hartmann selbst ahnt schon früh, dass sein Weg als Diener von Justitia kein konventioneller werden wird. Mit 13 bereitet er sein erstes Verfahren vor. Und zwar gegen die eigene Großmutter, eine Familientyrannin. Bei der Hauptverhandlung im Wohnzimmer verhängt Justus in Abwesenheit der Angeklagten die Höchststrafe – Berufung ausgeschlossen. Justus scheint seine Rolle gefunden zu haben. Und darin kann ihn das Jurastudium im beschaulichen Freiburg nur bestärken. Sein Metier elektrisiert ihn – und es schockiert ihn. Je genauer er die Koryphäen seines Fachs kennenlernt und je tiefer er in Präzedenzfälle und Prozessakten vordringt, desto mehr schwindet sein Glaube an das Rechtssystem. Und das bessert sich keineswegs auf seiner weiten Reise bis nach Singapur und Neuguinea zu Recherchen in Sachen Recht und Unrecht. Doch wo endet ein kluger Kopf, der sich zum Anwalt der Gerechtigkeit berufen fühlt und in seiner Verzweiflung das Gesetz in die eigene Hand nimmt? Wohl oder übel in einer Gefängniszelle? Immerhin weiß er, welches Motto er sich für seine Memoiren wünscht: „Je bewusster man seine Entscheidungen trifft, desto besser kann man damit sterben.“ Eine literarisch brillante Auseinandersetzung mit den Regelwerken, die unser Leben bestimmen, und ein furioser Schelmenroman über einen Juristen, dem die Sicherungen durchbrennen. Noch dazu ein Held, wie man ihn bisher nicht kennt, und das Meisterwerk des preisgekrönten Ausnahmetalents Simon Urban. Gnadenlos entlarvend und voll bitterbösem Witz!