Wer Kafka näherkommen und den Schlüssel zu seinem Werk finden will, muss ihn beim Wort nehmen. Dieser Überzeugung folgt Rüdiger Safranski, indem er in den Mittelpunkt rückt, was Kafkas Existenz im Innersten ausmachte: das Schreiben und seinen Kampf darum. „Aus dem Schreiben entspringt ihm die Lebenskraft“, wie Safranski anschaulich zeigt. Dabei holt er uns in Kafkas Welt und lässt uns teilhaben, wie er Erkenntnisse direkt aus erster Hand gewinnt: aus Kafkas Erzählungen und Romanfragmenten, seinen Tagebüchern und Briefen, z.B. an Wegbegleiter und seine Verlobte Felice Bauer, der er Existenzielles bekannte: „Ich habe kein litterarisches Interesse, sondern bestehe aus Litteratur. Ich bin nichts anderes …“ *

* Originalschreibweise Kafka