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Klar, es wirkte immer ein wenig nach Weltläufigkeit, Verwandte in aller Herren Länder zu haben. Und natürlich fand er es als kleiner Junge aufregend, wenn sich Besuch aus der Ferne ankündigte. Trotzdem: Irgendetwas vermisste Maxim Leo (Jahrgang 1971) – etwas wie ein Nest. Und überhaupt: Warum wohnten die anderen Leos nicht wie er und seine Eltern in Berlin? Um den Menschen und vielen offenen Fragen nachzuspüren, begab sich Maxim Leo auf Reisen. Wie Leitsterne waren ihm dabei drei Großtanten, die wegen ihrer jüdischen Herkunft oder kommunistischer Ideale von den Nazis verfolgt und vertrieben wurden: Ilse, die damals in Frankreich untertauchen konnte. Hilde, die es nach London verschlagen hatte. Und Irmgard, die in Israel unweit der Golanhöhen zur Mitbegründerin eines Kibbuz wurde. Die Nachkommen der drei besuchte Maxim Leo und sie kamen zu ihm nach Berlin – in die alte, verlorene Heimat, die vielleicht eine neue werden könnte. Bewegende Begegnungen und umfassende Recherchen sind die Basis dieses außergewöhnlichen Familienporträts, das zerstörte Lebensentwürfe und Neuanfänge, große Politik, persönliche Schicksale und existenzielle Erkenntnisse um Verlust und Zusammengehörigkeit stimmig verbindet. Ein großer erzählerischer Spannungsbogen – vom letzten unbeschwerten Kindheitssommer voll Lavendelduft bis zu versöhnlichen Erfahrungen, die fast als Happy-End gelten können. Einfühlsam und filmreif erzählt!