#Deutscher Sachbuchpreis 2022

Am 30. Mai wurde im Humboldt-Forum in Berlin der Siegertitel des Deutschen Sachbuchpreises 2022 bekannt gegeben. Der Gewinner ist Stephan Malinowski. Er erhält die Auszeichnung für sein Werk „Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration“ (Propyläen). Malinowski, 1966 in Berlin geboren, lehrt Europäische Geschichte an der University of Edinburgh und ist einer der Gutachter zu den Entschädigungsforderungen der Hohenzollern gegen den deutschen Staat, in denen es um wertvolle Güter, Kunst und Immobilien geht, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets enteignet wurden. Stephan Malinowski dankte am Rednerpult seinem Verlag, vor allem Kristin Rotter, der Programmleiterin Propyläen der Ullstein Buchverlage. Aber auch „ungefähr“ 50 weitere Personen seien wichtig für das Entstehen des Buches gewesen, so Malinowski, vor allem sein Freund und Rechtsanwalt, der ihn gegen die seit 2015 immer wieder eingereichten Klagen der Hohenzollern gegen seine Aussagen verteidigt. Im Telegrammstil fasste Malinowski zusammen, worum es in seinem Buch geht: Die zentrale Frage, warum 1933 die nationalsozialistische Diktatur hergestellt werden konnte, und für deren Beantwortung Malinowski neue Blickwinkel einnimmt. Die Geschichte der Hohenzollern sei ein Lehrstück über Propaganda, wie alternative Fakten in der Erzählung der Hohenzollern über sich selbst etabliert wurden.

Sachbücher sind ein Lebenselixier für demokratische Einmischung, ein Ansporn, sich einzubringen – auch in Kontroverse zu den AutorInnen.

 

Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Preisverleihung