Es sind keine leichten Geschichten, die uns Michela Murgia in ihrem letzten Buch „Drei Schalen“ zumutet. Der Körper einer Frau reagiert mit Erbrechen auf die Trennung von ihrem Partner. Die Erzählerin in einem anderen Kapitel hasst Kinder, stellt sich aber trotzdem ihrem besten Freund als Leihmutter zur Verfügung. Es sind existentielle Situationen, mit denen sich die Menschen in diesen Erzählungen auseinandersetzen müssen. So, wie Murgia selbst es musste. 2023 starb sie mit nur 51 Jahren an Krebs. Umso beeindruckender lesen sich diese 12 lose miteinander verbundenen Texte. Ohne Pathos, aber feinfühlig und direkt beschreibt sie, was uns die Ambivalenz des Lebens ertragen lässt: Hoffnung.​

Empfohlen von Christiane Jungmeister,
Buchhändlerin,
Buchhandlung Bindernagel
Friedberg/Hessen

© privat

Mein Lieblingszitat:

„Mir ist, als wollte ich, doch was will ich? Was begehre ich? Ich weiß es nicht.“

Aus „Diese schönen Tage – Ausgewählte Gedichte 1974-2006“ von Patrizia Cavalli.