Ihr Herz an Land und Leute zu verlieren, hatte Laura Imai Messina nicht vor, als sie aus ihrer Heimatstadt Rom nach Tokio kam – eigentlich nur für ein paar Semester ihres Literaturstudiums. Daraus sind seither 15 Jahre geworden, und aus der Studentin von einst eine Unidozentin mit Doktortitel. Längst hat Laura ihr Glück gefunden: mit ihrem japanischen Ehemann und zwei Kindern sowie als Autorin. Japan liefert ihr Stoff für eine Liebeserklärung nach der anderen – in ihrem Blog und mehreren Büchern.

​Druckfrisch auf Deutsch: Laura Imai Messinas Meisterwerk, ein Roman wie Kintsugi, die alte, aus dem Zen und Wabi-Sabi geborene Tradition der Reparatur von Keramik oder Porzellan. Beim Zusammensetzen der Bruchstücke werden die Risse nicht etwa versteckt, sondern mit Goldlack nachgezeichnet – wie Spuren des Lebens.

Menschenleben, die zerbrochen sind, stehen im Mittelpunkt von Lauras durch wahre Geschehnisse inspirierten Roman „Die Telefonzelle am Ende der Welt“: Die Telefonzelle und ihren Standort gibt es tatsächlich – in „Bell Gardia“, einem Garten am Meer, gelegen in Otsuchi im Norden Japans: Wer hier in der einsamen Telefonzelle den Hörer abnimmt, kann dem Wind lauschen – und den Stimmen geliebter Menschen, die einem das Schicksal entrissen hat. So suchen an dem magischen Ort viele Trost, auch die Radiomoderatorin Yui, die seit dem Tsunami von 2011 um ihre kleine Tochter und ihre Mutter trauert, und der Arzt Takeshi, der wie sie ein Trauma verarbeiten muss. Gemeinsam wagen beide einen Neuanfang …

In Lauras Roman klingt nicht nur der Wind nach Melodien des Trostes, sondern auch die Protagonisten hören Musik. Wir stimmen Sie ein:

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