111 Wildpflanzenarten für die „Arche Jürgen“

JÜRGEN FEDER GIBT nicht klein bei und schon gar nicht auf! Dem Biologen, der sich selbst mal als „Landespfleger“, mal als „Findefuchs“ bezeichnet, liegt der Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt seit Jahrzehnten am Herzen. Und weil ihm die Lage für die heimische Flora so bedrohlich erscheint, hat er sich einer fast biblischen Aufgabe gestellt: Er ist durch Deutschland gezogen und hat Pflanzen für seine „Arche Jürgen“ ausgewählt. Wild wachsende Pflanzenarten, die er retten möchte, weil er in ihnen Pflanzen sieht, die in einer „neuen Welt“ überlebenswichtig sind. Es war eine …Sisyphos-Aufgabe, knifflig, anspruchsvoll, höchst subjektiv, ein ständiges Abwägen … Herausgekommen sind 111 wichtige Kernarten, die er kenntnisreich einzeln portraitiert. Fündig wurde er an Bürgersteigen ebenso wie an Straßenrändern, auf Magerrasen wie an Waldsäumen, auf Industriebrachen ebenso wie auf lehmigen Äckern. So hat das ausdauernde Gänseblümchen, dem in vielen Gärten mit englischem Rasen der Kampf angesagt ist, einen Platz auf der Arche sicher. Ist es doch u.a. auch essbar und ein Heilmittel. Und womit sollte man sonst „Er liebt mich, er liebt mich nicht …“ spielen? Ebenfalls ausgewählt wurde die giftige Sumpfdotterblume, der aktuell das Aussterben mangels sumpfiger Wiesenflächen droht. Und dann würde auch das kräftige Leuchten der hübschen Blüten untergehen. Aber auch der Erdbeer-Klee, der vor allem in Marschwiesen zuhause ist, hat sich für die Arche qualifiziert – ein echter Lebenskünstler, zumeist unscheinbar, jedoch im Juli eine unglaubliche Schönheit …