Ciao, Bambina! Hello, Miss Liberty!

NIEMAND HÄTTE wohl darauf gewettet, dass Stella Fortuna ein gesegnetes Alter erreichen würde. Trotz ihres verheißungsvollen Namens scheint ihr Leben keineswegs unter einem Glücksstern zu stehen. Als sie 1915 im kargen Kalabrien zur Welt kommt, murmeln die Geburtshelferinnen aus der Nachbarschaft und die Nonne aus dem nahen Kloster zusätzlich zu Gebeten noch Beschwörungsformeln gegen den bösen Blick. Dennoch hat es der Tod schon früh auf das Mädchen abgesehen. So fällt Stella in ihrem Heimatdorf nicht nur als Schönste und Beste vom Kopfrechnen bis zum Kastanienernten auf, sondern auch durch ihre merkwürdigen Unfälle. Alltägliche Situationen wie die Zubereitung von Auberginen und die Fütterung der Schweine enden für sie fast tödlich. Ein Fluch, wie ihre sonst so mutige Mutter befürchtet? Ein Segen, dass Stella sich und ihre jüngere Schwester Concettina durch ihre innere Kraft zu verteidigen weiß – gegen die Härten des Lebens und gegen ihren Vater Antonio, der seiner Ehefrau und den heranwachsenden Töchtern Unterwürfigkeit abverlangt. Seinen Zorn provoziert Stella, die nach Freiheit strebt, erst recht, als die Fortunas nach Amerika auswandern. Im Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten ringt sie unerschütterlich um ihre Unabhängigkeit – sogar nach ihrem achten und folgenschwersten Beinahe-Tod. Das nuancenreiche Porträt einer außergewöhnlichen Frau und eine große italo-amerikanische Familiensaga über Zerreißproben und Zusammenhalt: filmreif erzählt von Juliet Grames, die aus ihrer eigenen dramatischen Familiengeschichte schöpft. Bravissimo!