Familiensaga in Südindien

Kerala, um 1900: Mariamma ist zwölf, als sie ihr Zuhause verlässt, um bei ihrem neuen Mann in Parambil zu leben. Bald findet sie in ihrem fünfjährigen Stiefsohn Jojo einen Gefährten. Als er, der stets das Wasser gescheut hat, bei einem Unfall ertrinkt, entdeckt sie, dass schon mehrere Familienmitglieder durch den „Fluch des Wassers“ gestorben sind. Doch was dahintersteckt, bleibt ein Rätsel.

In den folgenden Jahrzehnten wächst Mariammas Familie und sie wird zur glücklichen Mutter, Großmutter und Matriarchin. Auch der Fortschritt hält Einzug in Parambil. Es werden Straßen und Schulen gebaut, die Häuser mit Elektrizität versorgt und die Menschen endlich medizinisch betreut – und schließlich kann auch das Rätsel um den „Fluch des Wassers“ aufgeklärt werden.

Abraham Verghese erzählt anhand des Schicksals einer Familie vom Sieg des Wissens und der modernen Medizin, von der Überwindung von Klassen und Kasten – und von den ganz großen Dingen: von Liebe und Tod, Schuld und Erlösung..

3 Fragen an Abraham Verghese

Wie wirken die unterschiedlichen ­Kulturen – Indien, Äthiopien, USA – auf Ihr Lebensgefühl?
Ich fühle mich oft wie ein ewiger Außenseiter, der nie wirklich dazugehört und keine richtige Heimat hat. Als Schriftsteller ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes – es sensibilisiert einen.

Sie sind Arzt und Autor: Wie beeinflussen sich diese beiden Berufe wechselseitig?
Wenn wir Patienten sehen, erfahren wir eine „Geschichte“ – eine Geschichte, die wir mit unserem Repertoire an bekannten Krankheitsgeschichten abzugleichen versuchen. Umgekehrt glaube ich, dass ich als Schriftsteller besser auf diese Patientengeschichten eingestimmt bin.

Welche Frauen haben Sie selbst am stärksten geprägt?
Meine Mutter hatte großen Einfluss durch die Geschichten, die sie erzählte. Aber vor allem wollte ich meine beiden Großmütter würdigen … heldenhafte Persönlichkeiten in ihrem Glauben, ihrem Durchhaltevermögen in Nöten und Tragödien und in ihrer unermüdlichen Liebe und Hingabe für ihre Kinder.