NEW YORK IST ist ein hartes Pflaster, um den eigenen Platz im Leben zu finden – erst recht für eine junge Afroamerikanerin wie Edie. Ernüchternde Erfahrungen hat die 23-Jährige mehr als genug. Beispielsweise durch ihr abgebrochenes Kunststudium und durch ihre Arbeit in einem Verlag, wo sie das Gefühl hat, sie müsse doppelt so gut sein, um bei halbem Lohn ihren Job als Assistentin zu behalten. Emotional über die Runden zu kommen, ist ebenfalls eine Herausforderung – bei Bekanntschaften mit Männern, für die sie nicht mehr ist als ein One-Night-Stand. Doch mit Eric ist alles ganz anders. Das spürt sie von Anfang an, als sie sich auf ihn einlässt, zunächst im offenherzigen Chat, dann in der Realität. Angestrengt versucht der weiße Mann zu überspielen, dass er fast doppelt so alt ist wie Edie. Aber er macht kein Geheimnis daraus, dass er eine offene Ehe führt. So wird das Achterbahnfahren nicht nur zum Höhepunkt beim ersten Date, sondern zum Grundzustand der Beziehung. Vollends aus den Fugen gerät Edies Welt, als sie bei Eric, dessen Ehefrau Rebecca und deren gemeinsamer schwarzer Adoptivtochter einzieht. Während Akila in ihr eine Art Vorbild zu sehen scheint, empfindet Edie ihre Einsamkeit und die Auseinandersetzung mit Rassismus und Sexismus immer existenzieller. Mit ihrem Debütroman glückte Raven Leilani in den USA ein Sensationserfolg, der sämtliche Bestsellerlisten eroberte und zu den literarischen Favoriten von Barack Obama und Oprah Winfrey zählt. „Ein elektrisierendes, scharfsinniges und komisches Buch … Brutal und brillant“ (Zadie Smith).