In den Schuhen des Kaisers

GANZ KOSCHER ist es Alex Cohen nicht, was sein geschäftstüchtiger Vater Fedor mit ihm vorhat. Beeindruckend, wie es dieser „auf seine meschuggene Art“ in den USA aus einer einfachen jüdischen Einwandererfamilie zum international erfolgreichen „Kaiser der Schuhe“ gebracht hat. Trotzdem möchte Alex eigentlich nicht in Fedors übergroße Fußstapfen treten. Aber der Senior fragt ihn gar nicht erst, sondern schickt ihn mit Mitte 20 nach Südchina. In Foshan am Perlfluss-Delta soll Alex sich in der Schuhfabrik des Familienbetriebs bewähren. Selbstverständlich behält ihn Fedor wachsam im Blick, der überall seine Weltordnung durchsetzt, ob daheim in Boston oder im fernen Osten. Da nimmt Alex seine neue Herausforderung tatsächlich ernst – allerdings anders als von seinem Vater gedacht. Und das liegt nicht zuletzt an Ivy, die als Näherin genau weiß, wo die kleinen Leute und vor allem die Arbeiter der Schuh drückt. Als sie Alex auf das Hausboot ihrer Großmutter einlädt und ihm den chinesischen Alltag zeigt, verliert er sein Herz – an die betörend selbstbewusste junge Frau und an ihre Mission für soziale Gerechtigkeit. Unerwartet wächst der Thronfolger über sich selbst hinaus – bis zur Palastrevolution. Ein brillantes Romandebüt voll Ideenreichtum und Situationskomik von einem Autor, der weiß, wovon er schreibt: Spencer Wise stammt selbst aus einer Familie, in der die Fertigung der schönsten Schuhe seit über 100 Jahren Tradition hat. Ein Glück, dass sein Vater ihn dennoch ermutigte, seinen eigenen Weg zu wagen und sein literarisches Talent zu entfalten!