Was bedeutet „Jüdischsein“ heute? Wie ein Bumerang kehrte diese Frage zu Deborah Feldman zurück. Dabei hatte sie sich vom Thema Selbstfindung längst losgelöst – durch sogar zwei große Neuanfänge: In Williamsburg, New York nach strengsten religiösen Regeln erzogen, wagte sie den Ausbruch aus der ultraorthodoxen Satmar-Gemeinde – ein Lebenskapitel, das sie in ihrem Weltbestseller „Unorthodox“ schonungslos schilderte. Dann, 2014, zog sie nach Deutschland. Ihre Hoffnung: Einfach Mensch sein unter Menschen, Berlinerin unter Berlinern. Doch jetzt sah sie sich gezwungen zu einer „Neuverhandlung meines Jüdischseins“ – einschließlich positiver wie negativer Zuschreibungen. Deborah Feldmans Auseinandersetzung mit ihrem kulturellen Erbe führt auf eine Reise: von den USA nach Deutschland und Israel, aber auch in die komplexe Welt der Vorstellungen von jüdischer Identität. Ein Plädoyer für mehr Diversität und Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg und eine Ermutigung an alle jene, die ihre Identität selbstbestimmt definieren möchten.