KRANICHE SIND Glücksbringer, da ist sich Elisabeth Havelmann ganz sicher. Dass am Ufer der Warnow viele der anmutigen Vögel landen, muss doch ein gutes Zeichen sein, oder? Jedenfalls verwandelt sich die Trümmerlandschaft, die der Zweite Weltkrieg in Rostock hinterlassen hat, für sie in den wunderbarsten Ort der Welt. Überall Mangel, doch Elisabeth genießt im Sommer 1946 gerade das schönste Picknick ihres 19-jährigen Lebens – mit Johannes Grön, der russische Köstlichkeiten in Hülle und Fülle auftischt. Beide sind so verliebt, dass ihnen die Zukunft wie ein Versprechen erscheint. Völlig klar, dass sie heiraten. Aber das Kranichglück währt nicht ewig. So muss der Ostberliner und DDR-Bürger Johannes irgendwann feststellen, dass seine Familie so geteilt ist wie Deutschland. Seine Ehefrau ist ihm fremd geworden, seine jüngere Tochter Marlene mit ihren künstlerischen Neigungen war es schon immer. Wenigstens die ältere Tochter Charlotte verfolgt wie er mit glühender Leidenschaft sozialistische Ziele. Als Marlene sich nach Freiheit im Westen sehnt, trifft Johannes eine folgenschwere Entscheidung, die noch sehr lange nachwirken wird … Aber von all dem weiß viele Jahre später die Altenpflegerin Theresa nichts, als ihr eine völlig unerwartete Erbschaft zuteil wird: das Haus von Marlene, über die in der Familie strikt geschwiegen wurde. Eine Spurensuche, die weit in die Vergangenheit führt und Geflechte aus Lügen und Verrat, dramatische Schicksale sowie fast 80 Jahre Zeitgeschichte ans Licht bringt. Packend erzählt!