Sophie Passmann hat mit „Pick me girls“ nicht nur ihr persönlichstes Buch geschrieben, sondern auch eine kluge Auseinandersetzung mit dem männlichen Blick. Ihr Memoir wirft die Frage auf: Welche Version von sich selbst hätte Sophie sein können, wenn das Patriachat nicht existieren würde? „Ich bin nicht so wie andere Frauen“, ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-
misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht,
sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung. Welche Unmöglichkeiten Sophie Passmann und höchstwahrscheinlich auch jede andere Frau im Laufe ihres Lebens ertragen muss, das seziert die Autorin so scharf
und klug wie keine andere. Besonderheit der limitierten Erstauflage: Ein bedruckter Einband mit exklusiven Fotos des Fotografen Christian Werner. Solange der Vorrat reicht.

3 Fragen an Sophie Passmann

Welche persönlichen Erfahrungen inspirierten Sie zu Ihrem Buch?
Meine ganze Jugend und mein ganzes Erwachsensein. Das ganze Buch ist durchzogen von Erinnerungen an Dinge, die ich erlebt habe – von denen ich lange dachte, dass sie normal seien für eine Frau.

Was sind Ihre Tipps für ein starkes Selbstwertgefühl?
Gute Vorbilder helfen mir immer sehr. Man kann sie sich im Internet anschauen, ihre Bücher lesen, ihre Filme ansehen, ihre Alben hören. Inspiration ist wichtig. Ein erweiterter Horizont hilft mir immer sehr. Auch Therapie hat mir geholfen.

Welche Ansätze des neuen Barbie-Films unterstützen Sie?
Ich mag, dass dieser Film für die Massen ganz sanft feministische Ideen verbreiten möchte. Es ist kein radikales Werk. Und trotzdem weiß ich, dass viele Frauen feministische Gedanken in dem Film das erste Mal gehört haben. Das finde ich toll! Das ist Feminismus auf Augenhöhe!