Gute Geister, böse Geister

INNEHALTEN UND SICH der Magie öffnen: Das ist seit uralten Zeiten in vielen europäischen Kulturen Tradition während der Rauhnächte. Ob altnordische oder alpenländische Überlieferungen: Allen gemeinsam ist der Auftakt zur Wintersonnwende am 21. Dezember. Die längste Nacht des Jahres, aber auch die Aussicht auf das ersehnte Licht am Ende des Tunnels – „Zeit, das alte Jahr zu verabschieden, es zu verarbeiten und sich auf das neue mit Hoffnung vorzubereiten“, ist es für Harald Krassnitzer. Der Schauspieler (bekannt z.B. als Major Moritz Eisner im Wiener „Tatort“) ist in Salzburg, am Fuß des Untersbergs, aufgewachsen und hat hier schon als Kind das lebendige Brauchtum der Rauhnächte kennengelernt – und natürlich auch die regionalen Vertreter der „Wilden Jagd“ vom Moosweib über Hexe und Habergeiß bis zur Baumpercht. Am meisten faszinieren ihn schon immer die volkstümlichen Sagen: Geschichten, die von Ängsten und Nöten, von Liebe und Hoffnung handeln und das ganze Spektrum des menschlichen Daseins umfassen. In einem beflügelnden Band vereint er nun – begleitet von persönlichen Worten – seine liebsten Geschichten: Von „Albenkönigin Hildur“ über „Frau Holles Apfelgarten“ und „Dumm-Maras Verwandlung“ bis zu Abenteuern von Trollen und Kobolden. Da werden böse und gute Geister beschworen, Seelen in letzter Sekunde gerettet, Chancen verspielt und Schicksale gemeistert … Beim Streifzug durch die Kulturkreise hebt Harald Krassnitzer Schätze der Erzählkunst und Weisheit – als Bann gegen die Schnelllebigkeit und als Einladung zu einer beseelten Auszeit!