Denken statt hyperventilieren – ein Plädoyer

DIE BERUFSAUFFASSUNG von Florian Schroeder, einem der aktuell bekanntesten deutschen Komiker: Ein Satirekünstler ist ein Mensch, der seine Mitmenschen aus ihren Gewohnheiten werfen oder sie gar schockieren möchte. Als Mitglied der Generation X, im Jahr 1979 geboren, ist Schroeder zudem ein politisch interessierter Bürger, dem so einiges am aktuell grassierenden Wahnsinn gegen den Strich geht. Es treibt ihn regelrecht, mit seinen Fähigkeiten den Finger in die Wunden zu legen. So erklärt sich auch der Untertitel seines neuen Buches: „Ein Plädoyer für mehr Hirn und weniger Hysterie“. Schroeder wagt einen Balanceakt: Er fordert die Leser heraus, selbst zu denken, bevor sie das Urteil fällen! „Der andere ist nicht der Feind, er ist vielleicht der Gegner, der anders denkt als ich.“ Schroeder sieht nicht die Meinungsfreiheit an sich in Gefahr, sondern ihn beunruhigt die zunehmende Bereitschaft in unserer Gesellschaft, Menschen nicht mehr wegen ihrer Ansichten in ein Gespräch, einen Diskurs zu verwickeln, sondern sie lieber gleich abzusetzen, rauszuschmeißen oder gleich hängen zu wollen. Kontroverse Themenfelder wie Rassismus, Querdenken, Social Media, Cancel Culture, Gendern bieten ihm reichlich Gelegenheit, mit frechen Texten zum Denken einzuladen und auch zu provozieren. Warum also nicht zur Abwechslung mal lustvoll streiten über Fragen: „Wo verlaufen die Grenzen des Sagbaren?“ „Und wer legt sie fest?“ Nur eine rote Linie gilt es zwingend zu beachten: Nicht verletzen. Nicht beleidigen. Nicht verfolgen! Stattdessen: Zivilisiert Gedanken austauschen!