GESEHNT HAT SIE sich schon immer danach, seit 1999 setzt Daniela Wattenbach ihren Traum in die Tat um: Im mittelfränkischen Burgbernheim lebt sie nicht nur selbst im Einklang mit der Natur, sondern sie steckt immer mehr Menschen mit ihrer Begeisterung an, ob als ländliche Hauswirtschafterin in ihren Kursen, als Heil- und Kräuterexpertin bei Exkursionen in Wald und Flur oder als gefragte Expertin beim BR-Fernsehen und auch als Autorin von Bestsellern, die zum Schwelgen und zum Wiederentdecken alter Traditionen einladen. Nach „Heimat im Glas“ ist nun ihr anregend bebildertes neues Buch erschienen.

Entstanden aus der Überzeugung, dass Nachhaltigkeit zu Hause beginnt, ist „Sauerteig & Wadenwickel“ ideal für alle, die nicht nur naturnah, sondern auch naturverträglich leben möchten. Das alltagstaugliche Haushalts-ABC versammelt eine Vielfalt an erprobtem und bewährtem Wissen sowie genaue Anleitungen für alle Bereiche von der Hausapotheke über Putz- und Pflegemittel bis zum Vorrat in der Speisekammer. Daniela Wattenbachs große Leidenschaft aber sind traditionsreiche Rezepte. Aus ihrem unerschöpflichen Repertoire präsentieren wir Ihnen einen Klassiker, der das ganze Jahr über Saison hat und – frohe Botschaft für alle Nordlichter – auch oberhalb des Weißwurst-Äquators zünftigen Genuss verspricht: Brezen!

© Tina Engel; Südwest Verlag

Bayerische Laugenbrezen

Zutaten für 12-15 Brezen:

  • 1 kg Weizenmehl, Type 550
  • 1 Würfel Hefe (zimmerwarm)
  • 1 EL Zucker
  • 500 ml lauwarmes Wasser oder Milch
  • 2 TL Salz

Zutaten für die Lauge:

  • 1 Liter Wasser, in dem 50 g Natron aufgelöst werden, oder 5-prozentige Natronlauge (fragen Sie in der Apotheke)

Vorsicht, Lauge ist stark ätzend! (Beachten Sie hierzu bitte auch den Hinweis am Rezeptende.)

Zeit:

Zubereitungszeit: ca. 1 3/4 Stunden

Zubereitung:

Stellen Sie aus den Zutaten für den Teig zuerst einen Hefeteig her, indem Sie das Mehl in eine Schüssel schütten oder sieben und in der Mitte eine kleine Mulde bilden. Da hinein zerbröckeln Sie die zimmerwarme Hefe und fügen den Esslöffel Zucker hinzu. Gießen Sie etwas lauwarmes Wasser (oder Milch) auf die Hefe und verrühren Sie diese mit einer Gabel, bis ein kleines Teiglein („Vorteig“) entsteht. Die Schüssel mit einem sauberen Küchentuch abdecken und 15 Minuten an einem zimmerwarmen Ort ruhen lassen. Fügen Sie dann das restliche Wasser bzw. die Milch und das Salz hinzu und kneten Sie den Teig lange und sorgfältig durch. Dieser Brezenteig muss nun für mindestens eine halbe Stunde „gehen“.

Wenn sich sein Volumen deutlich vergrößert hat, arbeiten Sie ihn nochmals vorsichtig durch und teilen Sie ihn in 12–15 gleich große Stücke. Rollen Sie aus jedem Teigstück einen 20–30 cm langen Strang „mit Verlauf“. Das heißt, er sollte in der Mitte etwa daumendick und an den Enden bleistiftdünn sein. Formen Sie daraus Ihre Brezen.

Bringen Sie dann die Natronlauge zum Kochen und lassen Sie sie auf etwa 30 Grad abkühlen. Heben Sie die Brezen für wenige Sekunden mit einer Schaumkelle in die noch warme Laugenflüssigkeit oder bestreichen Sie sie vorsichtig mit einem Pinsel.

Danach werden die Brezen nebeneinander auf ein Backblech gelegt und mit feinem oder grobem Salz bestreut. Wer mag, kann auch verschiedene Samen, etwa Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, daraufstreuen. Backen Sie die Brezen bei 225 Grad (Umluft; 245 Grad Ober-/Unterhitze) etwa 25 Minuten lang. Ganz frisch schmecken sie einfach himmlisch! Werden nicht alle Brezen sofort verspeist, können Sie die restlichen einfrieren und sie bei Bedarf kurz im Backofen erwärmen. Sie schmecken dann fast wie frisch gebacken.

 

Achtung: Die Natronlauge ist stark ätzend, tragen Sie beim Verarbeiten von Natronlauge bitte unbedingt Handschuhe und eine Schutzbrille. Bewahren Sie die Flasche kindersicher auf oder sperren Sie sie am besten ganz weg!