IMMER MEHR Menschen in Deutschland benötigen Hilfe, um ihren Alltag zu bewältigen. Nach dem heute geltenden Begriff der Pflegebedürftigkeit zählen zu dieser Gruppe nicht mehr nur Personen mit körperlichen Einschränkungen, sondern auch Menschen, die aufgrund psychischer Beeinträchtigungen – beispielsweise Demenzerkrankungen – Unterstützung benötigen. Allein im Jahr 2017 wurden bundesweit 1,3 Millionen Anträge auf einen Pflegegrad gestellt – Tendenz steigend. Lassen Sie sich nicht von der Bürokratie abschrecken, sondern bereiten Sie sich bestmöglich vor und fordern Sie Ihr Recht korrekt ein!

Gut drei Viertel der Menschen, die in Deutschland pflegebedürftig sind, werden laut Statistischem Bundesamt zu Hause versorgt. Die Angehörigen schultern dabei überaus große Lasten. Das reicht von der emotionalen Beanspruchung und körperlichen Anstrengung bis hin zu finanziellen Aspekten. Doch wie komme ich zu meinem Recht?

Allein schon das Antragsverfahren wirkt auf viele Betroffene bzw. ihre Angehörigen wie ein unüberwindlicher Berg. Und während man diesen Schritt für Schritt erklimmt, scheinen immer noch mehr Hindernisse aufzutauchen, die einem zusätzlich den Schlaf rauben können … Doch es gibt seriöse und praktikable Hilfestellung!

Die Stiftung Warentest hat in einem 144 Seiten umfassenden Ratgeber alles zusammengestellt, was Antragsteller benötigen. Also erst einmal tief Luft holen – und dann der Reihe nach „Das Pflege-Set“ durchgehen. Beginnen Sie mit der Checkliste „Pflegefall – was nun?“. Punkt für Punkt können Sie sich verlässlich an der Liste entlangarbeiten und für Ihren persönlichen Fall entscheiden, wo Sie praktische Unterstützung benötigen oder mit dem Pflegebedürftigen und Ihrer Familie noch Entscheidungen treffen müssen. Eine andere Checkliste widmet sich dem wichtigen Thema der Einordnung in Pflegestufen. Das ist die Basis aller weiteren Entscheidungen, denn die Pflegeversicherung legt mit dieser Einordnung fest, ob und wie viel finanzielle Unterstützung Sie erhalten. Natürlich enthält „Das Pflege-Set“ auch alle notwendigen Formulare für die verschiedensten Anträge, selbstverständlich rechtlich geprüft. Unter anderem liegen Anträge zur Pflegegradeinstufung und zur eventuell notwendigen Höherstufung bei. Überdies finden Sie hier Formulare, die sich mit Ihrer Pflegezeit beschäftigen oder die Patientenverfügung betreffen. Gerade dieses wichtige Dokument sollte man zu einem Zeitpunkt ausfüllen, zu dem der Betroffene noch alle Fragen nach seinen eigenen Wünschen beantworten kann. Das betrifft übrigens nicht nur einen bereits erkrankten Menschen – schieben auch Sie selbst dieses Thema nicht auf die lange Bank!