Alter Adel & moderne Kriminalistik anno 1855

BERLIN 1855: Willy – hochoffiziell Hermann Friedrich Wilhelm – von der Heyden steht kurz vor dem Abschluss seines juristischen Studiums, als sich überraschend eine ganz neue Option auftut. Eigentlich wollten er und sein bester Freund, der angehende Mediziner Johann Schmidt, gerade den Tag in Ruhe begrüßen und sich eine der neu auf den Markt gekommenen Rauchwaren – Zigaretten genannt – mit einem Streichholz – der letzte Schrei mit rotem Phosphorkopf! – anzünden. Doch da erschüttert ein fürchterlicher Knall die friedliche Morgenstimmung. Eine Explosion im Haus gegenüber! Keine Frage, dass Willy und Johann loseilen, um Beistand zu leisten. Hilfe kommt jedoch zu spät für die Frau, die aus dem Fenster geschleudert wurde – direkt in die lilienförmigen Dornen des gusseisernen Zauns. Um eventuelle Verletzte zu retten, bahnen sich Willy und Johann den Weg ins Haus, wo sie sogleich selbst unter Tatverdacht geraten. Doch das Blatt wendet sich prompt, als die beiden ihre ersten Entdeckungen und Theorien am Unglücksort erläutern, z.B. über Knallzucker als Sprengstoff und Zeitzünder, und der Polizeidirektor ihr enormes Ermittlertalent erkennt. Vom Fleck weg werden Willy und Johann eingestellt zur Unterstützung der Polizei, zumal der Fall höchste Priorität hat, weil das Opfer eine österreichische Gräfin ist. Der vielversprechende Auftakt von Ralph Knobelsdorfs historischer Krimireihe mit virtuos akzentuiertem Zeitkolorit, hervorragender Detailkenntnis und außergewöhnlichen Charakteren. Ein Bravourstück über die Anfänge der modernen Kriminalistik!