Zwei eigenwillige Menschen, eine Lebensliebe: Als Katja und Tosch einander am Literaturinstitut in Leipzig kennenlernen, ist sie Mutter einer kleinen Tochter und Anfang 30, er fast 50. Er ist ein international renommierter Schriftsteller, sie beginnt erst so richtig mit dem Schreiben. Im Dramatik-Seminar wird sie seine Schülerin, im Leben seine Geliebte und Vertraute. Wichtiger als Rote-Rosen-Romantik ist beiden das Versprechen, sich „einander zuzumuten mit allen Meisen und Absonderlichkeiten“. Zwei eigenständige Persönlichkeiten, die als Paar über sich hinauswachsen – vereint in Lust, Hingabe und inspirierendem Austausch.

Doch dann bekommt er eine Diagnose, die alles ändert. So wird die Beziehung zum Ausnahmezustand und die Partnerin zur Pflegerin. Während sich der Patient langsam erholt, schwindet etwas. Und etwas Neues beginnt … Eine Geschichte über Brüche in Lebensläufen und die Rollen einer Frau, über eine große Liebe und deren Verwandlungen. Schonungslos und zugleich einfühlsam erzählt von Katja Oskamp, der preisgekrönten Autorin von „Marzahn, mon amour“.

3 Fragen an Katja Oskamp

Welche drei wichtigen Beziehungslektionen haben Sie gelernt?
Pausen voneinander machen. Gemeinsam unter Niveau lachen. Geheimnisse teilen.

Schreibt das Leben tatsächlich oft die besten Geschichten? Wie sind Ihre Erfahrungen?
Ich finde schon. Es muss dann aber trotzdem jemanden geben, der sie aufschreibt. Viele Schriftsteller bedienen sich im eigenen Leben. Es ist der Stoff, in dem sie sich am besten auskennen. Wenn alles klappt, spürt der Leser, spürt die Leserin diese tiefe Kenntnis.

Allein sein, ohne sich einsam zu fühlen, muss ihre Ich-Erzählerin – wie viele von uns – erst üben. Was hilft dabei?
Ein kleines Selbstgespräch oder eine kurze Unterhaltung mit den Balkonblumen. Lesen. Singen. Vor dem Spiegel Fratzen schneiden. Es hilft sehr, wenn man gern mit sich zusammen ist.