Unglücklichsein für Fortgeschrittene

AUF MÄNNLICHE TRAGIK versteht sich kaum ein Autor besser als Heinz Strunk. Vielfältige Belege seiner Expertise liefert er durch Bestsellererfolge seit seinem autobiografischen Bekenntnis „Fleisch ist mein Gemüse“ von 2004. Dabei ist er immer für Überraschungen gut, durchaus auch für krasse wie im Fall des Serienmörderdramas „Der goldene Handschuh“ oder nun durch die Ankündigung eines Liebesromans. Sein Plan: dem Genre „eine originelle Variante hinzufügen“ – die Geschichte einer „toxischen Beziehung“. Strunks aktueller Antiheld war einst Musiker. Getrieben von der Hoffnung auf Hits und die große Karriere. Diesen Traum hat der 47-Jährige längst begraben, ganz im Gegensatz zur Sehnsucht, sich noch einmal richtig lebendig zu fühlen und die große Liebe zu finden. Schon Abschied genommen hat er innerlich von seiner Freundin Julia, mit der er am Wochenende Tisch und Bett teilt. Ihr Schnarchen im Schlaf stört ihn nicht nur als professionellen Geräuschexperten und erfolgreichen Tonstudiobetreiber, sondern emotional. Von der Lehrerin, die das Leben „grundsätzlich schön“ findet, entfernt er sich immer mehr – vor allem, als er auf einer Filmpremiere Vanessa begegnet. Warum sich die betörend junge und attraktive Schauspielerin für ihn zu interessieren scheint, ist ihm ein Rätsel. Warum sie ihn abwechselnd auf Abstand hält und erhört, ebenfalls. Eine Frau mit Abgründen und ein Mann, der hin- und hergerissen ist zwischen Hoffen und Bangen, Selbstzweifeln und Verlangen … Eine Amour fou mit besten Aussichten aufs Unglücklichsein – Heinz Strunk in Bestform!