Im Glasgow der 90er Jahre lebt der zarte und hübsche Mungo Hamilton in dem, was man heute als dysfunktionale Familie bezeichnen würde. Der Vater abwesend, die Mutter Alkoholikerin, der Bruder ein gefürchteter Bandenführer, bleibt ihm nur seine Schwester Jodie als jemand, die sich um ihn kümmert. Bis er James kennenlernt. Wie bereits in seinem Erstling „Shuggie Bain“ versteht es Douglas Stuart, in einer bildhaften und eindringlichen Sprache die Geschichte von Mungo und James zum Leben zu erwecken. Eine Liebe zwischen Homophobie und Missbrauch in einer maskulinen Welt – und wie diese außer Angst und Trauer auch Hoffnung und Mut mit sich bringt. Selten war ein Cover passender.

Empfohlen von Christiane Jungmeister,
Buchhändlerin,
Buchhandlung Bindernagel
Friedberg/Hessen

© privat

Mein Lieblingszitat:

„Er bekam Gänsehaut. James’ Zunge schmeckte süß wie Sahne und Vanillezucker, und sein Mund war heiß wie brennender Torf und goldener Tabak.“

Aus „Young Mungo“ von Douglas Stuart.