Vera Politkowskaja war 26, als ihre Mutter 2006 an Putins Geburtstag ermordet wurde. Sie beschreibt, was ihr Aufwachsen in Russland geprägt hat, auch die investigative Arbeit, der sich ihre Mutter als Journalistin verschrieben hatte. Aufschlussreich, ein Zeugnis. Die jüngere Geschichte ihres Landes wird dargestellt, immer leicht und nachvollziehbar. Eher musikalisch begabt als an Politik interessiert, Pazifistin mit ukrainischen Großeltern, hat die Autorin einen persönlichen Blick auf viele Ereignisse. Bereits in der Schule als Teil einer Minderheit ausgegrenzt, lebt sie jetzt im Exil, mit Russland im Herzen. Ein Buch mit Herzblut gegen das Vergessen, unbedingt auch für ein jüngeres und für das unpolitische Publikum.

Paule-Francoise Goyheneix
Buchhändlerin Hugendubel, Flensburg

© privat

Mein Lieblingszitat:

„Ich will Russland als ein blühendes, freies und entwickeltes Land erleben, nicht besinnungslos, arm und militarisiert.“

Aus „Meine Mutter hätte es Krieg genannt“ von Vera Politkowskaja.