In wenigen Wochen jährt sich ein im kollektiven Gedächtnis der Menschheit fest verankertes Ereignis: Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond! Rund 500 Millionen Menschen weltweit saßen 1969 zweieinhalb Stunden gebannt vor ihren Fernsehgeräten – in den allermeisten Fällen noch mit Schwarzweiß-Bildern und mittelprächtigem Empfang. Andere folgten den atemberaubenden Übertragungen im Rundfunk. Alle wussten: Das ist ein großartiger, ein historischer Tag!
Im Durchschnitt beträgt die Entfernung zwischen unserer Erde und dem Mond immerhin beachtliche 384.400 Kilometer, die von Apollo 11 zusammen mit der Mondlandefähre Eagle in etwa drei Tagen zurückgelegt wurden. Eine Kamera an der Leiter der Mondfähre übertrug die Bilder vom Ausstieg live! Armstrongs berühmte Worte am Ziel lauteten folgerichtig: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“ Dieses mediale Großereignis am 21. Juli 1969 war bekanntermaßen weder der Anfang noch der Schlusspunkt für die Raumfahrt. Die Geschichte um die Eroberung des Weltalls ist reich an Dramatik, an Erfolgen wie Misserfolgen, an harter Konkurrenz zwischen Nationen sowie an technischen Quantensprüngen, erdacht von genialen Technikern aller Nationen. Mit dem Apollo-Mondlandeprogramm wurden in den Jahren 1968 bis 1972 erfolgreich 11 bemannte Missionen durchgeführt. 24 Astronauten flogen zum Mond, 12 Männer setzten ihren Fuß auf den einzigen natürlichen Erdsatelliten. Eugen Reichl, geboren 1954, ist bekennender Raumfahrt-Fan.
Der Raumfahrt-Virus befiel ihn 1963, als er – mit Masern ans Bett gefesselt – fasziniert der Berichterstattung von Wolf Mittler zu Scott Carpenters Mercury-Raumflug folgte. Obwohl er sich für eine Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt entschied, war die Saat gelegt. Seit vielen Jahren arbeitet er in einem europäischen Raumfahrtkonzern im Bereich Träger- und Satellitenantrieb, ist Autor zahlreicher Sachbücher rund um das Raumfahrt-Wissen, betreibt Blogs, ist gefragter Gastredner im In- und Ausland. Nach wie vor fesselt ihn die Raumfahrt. Er ist fest überzeugt, dass wir trotz vergangener Fehlschläge eine Renaissance erleben werden. Sein Leitmotiv stammt von keinem geringerem als Antoine de Saint-Exupéry, der einst schrieb: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Während Techniker, Wissenschaftler und Visionäre ihr Wissen erweitern und teilen, ist sich auch Eugen Reichl sicher: „Es geht wieder zum Mond. Unbemannt und bemannt. Und dieses Mal nicht nur für kurze Stippvisiten, sondern um dort zu bleiben.“