DER BEGINN EINER neuen Ära! Kaum war am 13. März 2013 „Habemus papam“ verkündet, setzte Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus erste Zeichen. Auf der Loggia des Petersdoms trug er schlicht Soutane und Käppchen. Äußerlichkeiten? Überzeugung, wie sich zeigen soll. Keine großen Worte zur Begrüßung der jubelnden Gläubigen auf dem Petersplatz, sondern Demut und Zuwendung. Ein Oberhirte, dem die Menschen am Herzen liegen, und ein Hoffnungsträger, der etwas bewegen will: durch Dialog, durch Aktionen und durch seine Botschaften. Herzstücke vereint das druckfrische Sammelwerk „Das Glück in diesem Leben“.

„Sehr beeindruckend“: So würdigte Starautor Dan Brown gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) auf der Frankfurter Buchmesse das Wirken von Papst Franziskus. Religionen und Kulte spielen in den Thriller-Welterfolgen (z.B. „Illuminati“) von Brown eine wesentliche Rolle, privat ist er eher skeptisch, was Glauben anbelangt. Dennoch schätzt er Franziskus: „Wie kann man ihn nicht lieben?“ Brown hält die Weiterentwicklung der katholischen Kirche für unabdingbar und die Leistung, die Franziskus dafür erbringt, für beachtlich. Der Papst habe in wenigen Jahren mehr verändert, als in den vergangenen zwei Jahrhunderten geschehen sei, so Brown. Der Schriftsteller ist kein Einzelfall – Franziskus spricht nicht nur bekennende Katholiken an, sondern imponiert auch kirchenfernen Zeitgenossen. Zum Sympathiegewinner macht ihn schon sein alltäglicher Lebensstil. Im Apostolischen Palast residieren? Über Prunk und Privilegien ist dieser Pontifex erhaben. Entsprechend zog er bei seinem Amtsantritt im Gästehaus Sankt Martha im Vatikan ein – in zweckmäßige Wohnräume. Hier lädt er auch an seinem Geburtstag zur Morgenmesse mit anschließendem Frühstück ein. Die Gäste? Obdachlose, die ihm besonders am Herzen liegen. Persönliche Begegnungen sind ihm wichtig – gelebte Nächstenliebe auf Augenhöhe. Bereits in seiner argentinischen Heimat war er bekannt als Anwalt der Armen und Außenseiter. Diese Tradition setzt er unermüdlich fort, sowohl als Botschafter für soziale Gerechtigkeit als auch durch Barmherzigkeit, die er nicht nur im eigens ausgerufenen Heiligen Jahr praktiziert, sondern als Grundhaltung im Alltag: Seit Franziskus im Amt ist, hat der päpstliche Almosenmeister wesentlich mehr zu tun. Sein oberster Chef hat nämlich oft Ideen zu Initiativen für Bedürftige. Dabei geht es dem Papst neben der Behebung akuter Nöte immer auch um Menschenwürde und Miteinander. So erinnert er regelmäßig die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft mit deutlichen Worten an ihre Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren und bessere Lebensbedingungen zu schaffen, für alle. Typisch für den Papst, dass er 2016 bei der Verleihung des Karlspreises in seiner Dankesrede den Zusammenhalt in Europa angemahnt hat: zwischen den Staaten und zwischen den Menschen – Flüchtlinge eingeschlossen. Franziskus’ Traum: ein Europa, in dem es kein Verbrechen ist, Migrant zu sein.