Dönnekes & Spirentzchen

ZUGEGEBEN, sein erster größerer Auftritt ging ziemlich daneben und er wurde in letzter Sekunde von der Wohnzimmer-Bühne gezerrt, ehe zu Wurfgeschossen umfunktionierte Heim-Accessoires flogen. Aber das fällt unter die lässlichen Jugendsünden. Man muss sich auch keine Sorgen machen, was aus dem Jungen wurde: Marco Göllner ist längst Podcast-Star und vielfach preisgekrönter Superheld des Hörbuch-Genres – manchmal sogar in Personalunion als Autor, Sprecher, Regisseur, Sound-Experte und Produzent. Nun erweitert er sein Repertoire durch eine Art Autobiografie. Weil schon seine Kindheit so viel hergibt, konzentriert er sich ganz einfach darauf. Verbracht hat er die wirklich prägenden Jahre in Bad Salzuflen – bei seiner Urgroßmutter, genannt „Omma Martha“: ein Original der Generation Kittelschürze, aber alles andere als von gestern. „Omma“ hatte alles und alle im Griff. Auch ihre Quetschkommode, notfalls eine Gitarre – und das, was man später musikalische Früherziehung nennen würde. Bei einem pädagogischen Naturtalent wie „Omma“ brauchte es natürlich kein „Oh-Peer“-Mädchen. Marco entwickelte sich prächtig – trotz Trauma-Haarschnitt, den ihm seine Mutter während ihrer Frisörlehre verpasste und trotz kurzfristiger Ohnmacht beim denkwürdigen Seifenkistenrennen im Salzuflener Stadtteil Aspe. Eine Liebeserklärung an die Frau, die Marco Göllner alles mitgab, worauf es ankommt, und ein Familientreffen mit Tante Creme, Onkel Friedlich, Tante Üttchen & Co. „Jefühlssache“ mit satirischem Sahnehäubchen!