Der beste Roman deutscher Sprache wird seit 2005 jedes Jahr von der 7-köpfigen Jury der „Akademie Deutscher Buchpreis“ gewählt. Von 203 Titeln kamen in der „Longlist“ 20 Titel in die engere Wahl, aus ihr entstand die „Shortlist“ mit 6 Finalisten, darunter natürlich der Preisträger 2019, der am 14. Oktober um 18:55 Uhr bekanntgegeben wurde. Unser Kollege Björn Lauer war dieses Jahr Mitglied der Jury.

Wie haben Sie sich gefühlt, als die finale Entscheidung gefallen war?
Freude und Wehmut zu gleich. Zum einen hat man es endlich geschafft, den einen Titel auszusuchen, zum anderen ist die Suche nun zu Ende.

Fast jede Juryentscheidung ruft nicht nur Applaus hervor. Wie erging es Ihnen und Ihren Jury-Kollegen mit der Kritik?
Uns war allen klar, dass wir es für manche natürlich nur falsch machen konnten. Wenn man aber im Gegensatz zu den Kritikern sich wirklich mit allen Titeln beschäftigt hat – und wir in der Jury wissen, wie lange wir um Entscheidungen gerungen haben – dann bekommt man einen ganz anderen Bezug zur Kritik und kann sie in vielen Fällen als sehr oberflächlich entlarven.

Können Sie nach Ihrer Jury-Erfahrung nachfühlen, welchen Hochs und Tiefs Autoren nach Veröffentlichung ihrer Werke ausgesetzt sind?
Es ist das eigene Kind, das man in die Welt setzt – und man liebt dieses Kind und man möchte, dass ihm Gerechtigkeit in der Welt begegnet … Von daher ist es vermutlich meiner Erfahrung ähnlich. Aber wir hatten immer die Gruppe, eine Gemeinschaft, konnten diskutieren, Witze machen … Ein Autor steht mit etwas sehr viel Persönlicherem alleine da … Das ist sicher noch einmal eine ganz andere Hausnummer.

Für jede Entscheidungsrunde mussten sich die Juroren mehr zusammenfinden. Was hat die Diskussionen für Sie spannend gemacht?
Was ich besonders schön fand: dass jeder Juror wirklich ein eigener Kopf war. Bei jedem Buch wurden die Karten völlig neu verteilt und so konnten wir jedem Text in der Entscheidungsfindung gerecht werden.

Mit der Verkündung des Preisträgers 2019 wurde die Aufgabe der Jury erfolgreich abgeschlossen. Was ist Ihr persönliches Resümee?
Es war in jedem Fall eine ganz besondere Erfahrung, die ich da machen durfte! Ich habe gelernt, was es heißt, wirklich viel zu lesen – und die meisten Menschen würden behaupten, dass ich schon vorher viel gelesen habe. Es war eine Zeit voll von Geschenken: Texte, Menschen, Gedanken, Entwicklungsmöglichkeiten …

Die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019:

Raphaela Edelbauer
„Das flüssige Land“
Klett-Cotta
22,– €

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

220 Lesepunkte sammeln
Jackie Thomae
„Brüder“
Hanser Berlin
23,– €

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

230 Lesepunkte sammeln
Norbert Scheuer
„Winterbienen“
C.H.Beck
22,– €

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

220 Lesepunkte sammeln
Tonio Schachinger
„Nicht wie ihr“
Kremayr & Scheriau
22,90 €

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

229 Lesepunkte sammeln
Miku Sophie Kühmel
„Kintsugi“
S. Fischer
21,– €

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

210 Lesepunkte sammeln