Der erste Eindruck: nicht als Buchstabensuppe. Wie soll man als ErstleserIn aus diesem Zeichensalat nur etwas Sinnvolles entschlüsseln? Und wenn, was habe ich davon? Nora De Lon und ihr Team im Carlsen Verlag haben sich Zeit genommen, um genau für diese verständlichen Ansprüche eine Buchreihe zu entwickeln: „Einfach lesen lernen“. Entstanden ist ein innovatives und facettenreiches Programm, mit dessen Hilfe ABC-SchützInnen mit Spaß und Erfolgserlebnissen an das Lesen und Schreiben herangeführt werden.​

Carlsen bringt eine umfangreiche neue Reihe unter dem Motto „Einfach lesen lernen“ heraus. Wen möchten Sie damit ansprechen?
Wir wollen sowohl LeseanfängerInnen als auch leseschwachen Kindern in höheren Klassen ein möglichst niederschwelliges Angebot machen, damit Lesen zum Vergnügen und nicht zur schier unüberwindbaren Herausforderung wird. Denn unsere Erstlesereihe soll vor allem die Lust am (Weiter-)Lesen fördern!

Wie zeigt sich dieser Ansatz in den Büchern?
Unser Motto lautet „Weniger ist mehr“. Mit geringem Text- und hohem Bildanteil berücksichtigen wir die modernen Sehgewohnheiten der Kinder. Trotzdem haben wir den Anspruch, auch mit simplen Sätzen spannende und relevante Geschichten zu erzählen. Zum Glück arbeiten wir mit besonderen AutorInnen und IllustratorInnen zusammen, die für dieses Thema prädestiniert sind.

Es gibt drei Lesestufen. Welche richtet sich an welche Kinder?
Ganz wichtig: Die Lesefähigkeiten des Kindes müssen mit der gewählten Lesestufe zusammenpassen! Stufe 1 richtet sich an tatsächliche LesebeginnerInnen. Bücher mit der Kennzeichnung Stufe 2 setzen eine gewisse Leseerfahrung voraus und ab Stufe 3 sprechen wir die bereits versierteren ErstleserInnen an.

Auf jedem Buch ist als Grafik ein Leseregler platziert. Was besagt er?
Der Leseregler ist ein Anhaltspunkt für die Eltern oder andere Personen, die ein Buch erwerben. Hier bilden wir den Lesekompetenzbereich ab. Natürlich orientieren wir uns an den Lesevermittlungen in den Schulen, jedoch ist uns wichtig, auch die sanften Übergänge darzustellen. So können wir auch den leseschwächeren SchülerInnen eine positive Lesegeschichte und -erfahrung anbieten.

Lassen Sie uns kurz auf die Schriftgrößen zu sprechen kommen. Gibt es hier Unterschiede zwischen den Stufen?
Oh ja! Für das erste Lesen der Stufe 1 haben wir eine gut lesbare Fibelschrift namens ABeeZee gewählt, die serifenlos ist und für Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche konzipiert wurde. Und wir nutzen leichte Wörter und viele Bilder. Für die Kinder, die schon sicher lesen und Bücher der Stufe 3 in Händen halten, verwenden wir einen anderen Font, die Schrift ist etwas kleiner gesetzt und die Geschichte in kurze Kapitel gegliedert. Also mehr Lesefutter für die Profis!

Die Charaktere der Bücher sind vielen Eltern wohlbekannt. Worauf haben Sie bei der Auswahl Wert gelegt?
Im Carlsen Programm verlegen wir glücklicherweise viele bekannte KinderbuchheldInnen: von Peppa Pig über Conni bis zu „Bitte nicht öffnen“. Wir haben also ein einladendes Angebot mit liebenswerten Charakteren und hohem Identifikationspotential zusammengestellt. Denn uns allen geht es doch gleich, wenn wir etwas Neues Lernen: Spaß ist die beste Motivation!