IN DER ZÜRCHER Torstraße 6 ist das Schicksal vorausschauender, als es die Betroffenen am Anfang merken. Vita Maier ist vor 42 Jahren als junge Mutter eingezogen. Längst ist ihr Sohn über alle Berge, der Ehemann unter der Erde und Vita allein. Das Leben? Mit über 70 erwartet sie nicht mehr viel. Ganz im Gegensatz zu Lazar, genannt Lazy. 20 ist er, Student – und die Zukunft ein großes Versprechen, hauptsächlich durch Elsie, seine unwiderstehlichste Kommilitonin und erste große Liebe. Doch plötzlich macht sich nicht nur Elsie aus dem Staub, sondern das Glück überhaupt. Dafür macht sich die Krankheit breit. Die Diagnose: niederschmetternd, aber nicht aussichtslos. Die Behandlung kostet Kraft, die er nicht hat – aber seine bisher von ihm übersehene betagte Nachbarin. Nichts lässt sie unversucht, um ihn aufzupäppeln: Gemeinsamkeit am Küchentisch, Ketchup zur Gesundungskost, Prosecco, Wärmflasche und schwarzer Humor als Hausmittel sowie Pläne für die Zeit, die bleibt. Die beiden verbindet vor allem das Philosophieren über das Leben – bis zum Tag der Entscheidung, an dem das neueste Blutbild Klarheit über die Heilungschancen bringen soll. Selten gehen Geist und Gefühl so harmonisch Hand in Hand wie in Angelika Waldis’ Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft für gute und schlechte Zeiten. Lebensklug, poetisch und mit wundervollen Wortspielen! Halbleinen mit Lesebändchen – zum Verschenken schön!