SEHR SEXY fand sich Matthias Opdenhövel irgendwann nicht mehr beim Blick in den Spiegel. Rückenprobleme hatte er auch – obwohl der „Sportschau“-Moderator alles andere als ein Couchpotato ist. Trotz Fußball, Tennis, Golf und Skifahren – irgendetwas fehlte ihm. Handlungsbedarf also. Die Lösung? Pilates, die Methode der Weltklasse-Sportler. Los geht’s – auf der Matte oder dem „Cadillac“ zu einem rundum neuen Körpergefühl, inklusive Waschbrettbauch und besserer Fitness! Männersache eben!

Wer im Freundes- oder Kollegenkreis erzählt, dass er gerade beim Pilates für Männer ins Schwitzen gekommen ist, erntet eher Befremden als Bewunderung. Welche Reaktionen erleben Sie?
Genau diese. Es wurde von den meisten belächelt und nicht ernst genommen. Ich habe diesen Leuten dann mal einige Übungen vorgeführt und sie zum Nachmachen überredet. Danach war es meistens still – und das Thema „Pilates ist doch nicht anstrengend“ war erledigt.

Ihr Hauptargument als Pilates-Fan?
Wenn ein Boxer ein Training entwickelt, das für Balletttänzerinnen in New York zum Pflichtprogramm gehört, muss er verdammt viel Ahnung von Anatomie haben. Vorher lästern ist einfach. Aber hinterher wird es sich eh keiner mehr trauen. Also: Ausprobieren und nachmachen!

„… ein Rund­um-Sorg­los-Paket.“

Ihnen hat Ihre Frau auf die Sprünge geholfen. Was waren die untrüglichen Anzeichen, dass Sie reif für Pilates sind?
Rückenprobleme. Nachlassende Mobilität. Trotz viel anderem Sport hatte ich das Gefühl, mein Körper rostet langsam ein. Pilates ist ein gutes Schmieröl.

Wodurch erweist sich Pilates als perfekte Ergänzung?
Pilates erhöht die Mobilität. Mein Bewegungsradius ist seitdem viel größer. Das hilft bei allen Sportarten, die ich gerne mache: Tennis, Golf, Fußball, Skifahren etc. Außerdem ist Pilates eine hervorragende Prophylaxe. Durch kräftige Bänder und Muskeln wird die Verletzungsgefahr deutlich minimiert.

 

„Bei mir hat es sofort Klick gemacht!“

Was empfehlen Sie absoluten Anfängern, die erst einmal vorsichtig schauen wollen, ob Pilates etwas für sie ist?
Einfach mal eine Stunde ausprobieren. Ob als Einzeltraining oder in einer Gruppe, gerne auch an Geräten. Bei mir hat das sofort Klick gemacht. Ich hatte danach zwar tierischen Muskelkater, aber ich merkte, wie dankbar mein Körper für diese Art von Belastung war.

Welches Outfit erweist sich Ihrer Erfahrung nach als praktisch?
Normales Sportoutfit. Beweglich muss es sein – und nicht zu eng. Keine Socken, denn beim Pilates wird auch ganz viel Wert auf die Füße gelegt. Und die kann man so besser trainieren.

Welchen Soforteffekt stellen Sie bei sich fest, wenn Sie Ihr Pilates-Training absolviert haben?
Ich könnte Bäume ausreißen, so wach und fit fühle ich mich.

Und welche Vorteile sprechen langfristig für Pilates?
Man bleibt fit und motorisch gut in Schuss. Es ist ein Training, das den Körper nicht verschleißt, sondern ihn länger funktionsfähig hält.

 

„… Pilates – ein gutes Schmier­mittel …“

Sie sind beruflich viel unterwegs. Wie improvisieren Sie, wenn mal kein Pilates-Studio in der Nähe ist?
Handtuch auf den Boden im Hotelzimmer und los geht’s. Es gibt keine Ausreden. Es sei denn das Zimmer ist ein Schuhkarton. Etwas Platz braucht man.

Ihr bester Motivationskick, um sich nicht ums Training herumzumogeln?
Der Blick in den Spiegel.

Beim Fotoshooting für Ihr Buch haben Sie sich mächtig ins Zeug gelegt. Wie war’s?
Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, weil wir ein tolles Team waren. Aber es war extrem anstrengend: 3 Tage bis zu 8 Stunden Pilates am Stück! Danach konnte ich eine Woche nicht mehr gehen vor Muskelkater …

Ihr ultimativer Erste-Hilfe-Tipp gegen den schlimmsten Muskelkater?
Ignorieren. Und sich sagen: Siehst du, hat doch was gebracht.

 

„… hat doch was gebracht!“

Ihr Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Ihrer Trainerin Mariam Younossi. Was zeichnet sie aus? Und was ist das Tolle an dem Übungsprogramm, das Sie beide präsentieren?
Mariam ist eine Perfektionistin – und das ist beim Pilates enorm wichtig. Man kann sich bei vielen Trainings-Übungen ja immer schnell leicht selbst beschummeln.

Ein Beispiel bitte!
Es gibt normale Liegestütze und Pilates-Liegestütze. Die sind ungefähr viermal so anstrengend, aber auch viermal so effektiv. Mariam ist auch eine tolle Motivatorin. Sie ist eine tolle Trainerin. Unser Programm ist ein Rundum-Sorglos-Paket. Einmal durch. Und dein ganzer Körper ist fit.

Welches Übungspensum scheint Ihnen vernünftig, so dass es wirklich etwas bringt, aber zugleich in den Alltag integrierbar ist?
Einmal die Woche eine Stunde ist gut. Zweimal die Woche besser. Und dreimal die Woche perfekt.

Warum ist es Ihnen so wichtig, Ihre Erfahrungen zu teilen?
Weil ich nie wieder möchte, dass ein Pilates-Buch in einer Buchhandlung in der Meditationsecke steht. Pilates ist Sport! Und zwar ein sehr effektiver.